Jugend- und Junioren- Europameisterschaft 2009 in Pula

21.09.2009 19.45 Uhr  – Liebe Kickboxfans zuhause

Ich berichtete euch hier wieder von der Jugend und Juniorenmeisterschaft aus Pula / Kroatien. Alle Mitglieder des Teams sind gesund und munter in Pula angekommen. Beim wiegen hatten nur zwei Sportler Probleme mit dem Gewicht. Aber nach einigen Saunagängen und etwas Training konnte das Problem behoben werden. Somit konnten alle Sportler am Mittwoch an den Start gehen. Morgen hatte das Team noch einen freien Tag, wo es sich am Strand sonnen oder die Sehenswürdigkeiten besichtigen konnte.  Die Anlage und die Zimmer sind wesentlich besser als im letzten Jahr bei der WM. Viele Grüße vom Team an alle Fans in der Heimat.


22.09.2009 13.15 Uhr

Am Dienstag hatte das Team frei. Am morgen mussten die Vollkontaktkämpfer zur ärztlichen Untersuchung und danach trainierten alle gemeinsam. Danach nutzten die meisten die Zeit um sich am Strand zu sonnen oder im Meer zu Baden. Es hatte die ganze Woche über immer so um die 28°C -32°C und so machte es allen Spaß. Die Stimmung im Team war  sehr gut. Um 17.00 Uhr wurden die Kämpfe ausgelost und die Kampfliste für den nächsten Tag bekannt gegeben. Es sind knapp 1200 Teilnehmer aus 32 Ländern am Start. Leider hatten wir kein großes Glück beim Losen.


23.09.2009

Am Mittwoch ging es also los. Leider gab es zu Beginn in der Halle keine Internetverbindung. Deshalb konnte ich erst später von den Kämpfen berichten.  Zuerst einmal sendet das Team an Regina Zaar (die Frau unseres Präsidenten) die besten Glückwünsche zu ihrem Geburtstag. Alles gute liebe Regina und lass dich heute von Peter verwöhnen.

Um 10.00 Uhr fand die Eröffnungsfeier mit dem Einmarsch der Nationen statt. Gekämpft wurde auf sechs Mattenflächen und in zwei Ringen.

Es fanden folgende Kämpfe mit deutscher Beteiligung statt.

SK Junioren -69 kg Simone Michele gegen Florian Rast (Schweiz). Der Schweizer konnte die erste Runde noch ausgeglichen gestalten. Dann war Michele warm und zog nach Punkten davon. An seinen starken Fußtechniken kam der Schweizer nicht vorbei. Am Ende siegte Michele mit 12:7 Treffern deutlich und zog in die nächste Runde ein.

SK mJ -42 kg Erwin Krechlok gegen Tonino Morante (Italien).  Erwin hat die erste Runde verschlafen und geriet in Rückstand. Als er in der zweiten Runde mehr nach vorne ging konnte er den Rückstand aufholen. Zum Sieg reichte es leider nicht mehr. Er verlor mit 5:8 Treffern.

SK mJ -42 kg Bruno Kaufhold gegen James Tuffy. Bruno machte gleich zu Beginn druck und konnte sich so einen Vorsprung erarbeiten, welchen er bis zum Ende des Kampfes verteidigen konnte. Er siegte mit 9:7 Treffern und kam eine Runde weiter.

SK wJ -55 kg Laura Zöberlein gegen Gabriele Zavalina (Russland). Laura setzte ihre Überlegenen Fußtechniken gekonnt ein und zog schon in der ersten Runde davon. In der zweiten  Runde ließ sie der Russin keine Chance mehr und siegte verdient mit technischem ko. Beim Stand von 13:3 wurde der Kampf zugunsten von Laura beendet.

SK Junioren – 63 kg  Artur Rube gegen Burak Dönmez (Türkei). Artur hatte nur in der ersten Runde Probleme den Türken auf Distanz zu halten. Danach lief es besser und er siegte am Ende der zweiten Runde mit technischem ko. Sein Kampf wurde beim Stand von 14:4 beendet. Somit ist auch er eine Runde weiter.

SK Junioren -63 kg Florian Weichelt gegen Andrew Mc Donald (Irland). Florian hatte gegen den Iren einen schweren Stand. Er geriet schnell in Rückstand den er nachlaufen musste. Obwohl er noch alle versuchte schaffte er die Wende nicht mehr und unterlag mit 6:8 Treffern knapp.

SK Junioren -74 kg Brian Niebergall gegen Diego Malerba (Italien). Brian konnte sich gegen den Italiener in jeder Runde durchsetzen. Am Ende kam der Italiener noch einmal auf. Doch Brian behielt die Nerven und siegte mit 11:9 Treffern.

SK Junioren -79 kg  Alexander Gleixner gegen Stanislav Serry (Russland). Alexander zeigte gegen den Russen eine starke Leistung. Immer wieder punktete er mit schnellen Hand- und Fußtechniken. Ere siegte nach drei Runden verdient mit 14:9 Treffern.

LK Junioren -63 kg Nico Rings gegen Raja Chiripal (Großbritannien). Nico tat sich gegen den Briten zwei Runden lang schwer. Der Kampf war ausgeglichen und mal lag der eine, mal der andere Kämpfer vorne. Mit einer starken letzten Runde schaffte Nico die Wende und siegte am Ende verdient mit 2:1 Kampfrichterstimmen.

VK Junioren -63,5 kg Kian Golpira gegen Patrick Pastorek (Slowakei). Kian tat sich schwer gegen den starken Slovaken. Dieser führte nach zwei Runden knapp nach Punkten. Eine starke dritte Runde von Kian brachte die Wende. Am Ende lag der Deutsche knapp aber durchaus verdient mit 2:1 Richterstimmen vorne und zog ins Halbfinale ein. Er hat damit die Bronzemedaille schon sicher.

SK Junioren -69 kg Simone Michele gegen Albert Abdulkadyrov (Russland). Simone konnte auch seinen zweiten Kampf gewinnen. Auch in diesem dominierte er ließ seinen Gegner aus Russland keine Chance. Nach drei Runden stand es 14:6 für Michele.

SK Junioren -55 kg Katharina Flieser gegen Andrea Pagliaro (Italien) SK mJ. Katharina konnte den Kampf  ausgeglichen gestalten. Die konditionell nachlassende Italienerin verzögerte nun, nachdem sie knapp in Führung lag, den Kampf, indem sie immer wieder Probleme mit der Ausrüstung vorgab, um sich konditionell zu erholen. Da die Kampfrichter dies nicht unterbanden, rettete sie so den knappen 13:15 Vorsprung über die Zeit.

SK Junioren -60 kg  Katharina Bierbass gegen Marina Popova (Russland). Katharina kam lange nicht in den Kampf und lag nach zwei Runden nach Punkten zurück. In der dritten Runde hatte sie sich auf ihre Gegnerin eingestellt und konnte den Kampf noch drehen. Sie siegte mit 19:16 Treffern.

SK Junioren -69 kg Philipp Ruckdeschel  gegen  Shane Barry (Irland). Philipp kam mit dem Kampfstil des Iren einfach nicht zurecht. Er versäumte es seine länge auszunutzen und unterlag nach drei Runden nach Punkten.

SK mJ -57 kg Timo Hofmann gegen Adam Kovacs (Ungarn). Timo hatte  gegen den Kovacs keine Chance. Obwohl er alles versuchte, reichte es nicht, um sich gegen den bärenstarken Ungarn zu siegen. Er unterlag ebenfalls nach Punkten.

VK Junioren -67 kg  Eugen Kuschtan gegen Ognjen Topalovic (Kroatien). Eugen musste bereits in der ersten Runde einen harten Treffer hinnehmen und wurde angezählt. Er erholte sich jedoch schnell und lieferte dem Kroaten einen starken Kampf. Am Ende reichte es jedoch nicht und er unterlag knapp mit 0:3 Kampfrichterstimmen.

SK Junioren -65 kg Johanna Brunnbauer gegen Ana Lojen (Kroatien). Johanna bestimmte den Kampf und traf immer wieder mit ihren Kicks zum Kopf. Am Ende siegte sie deutlich mit 19:14 Treffern und kam in die nächste Runde.

SK Junioren – 63 kg  Artur Rube gegen Timur Murzagaliev (Russland). Auch Artur konnte seinen zweiten Kampf gewinnen. Lange Zeit war der Kampf ausgeglichen. In der letzten Runde zog Artur dann davon und siegte klar mit 15:10 Treffern.

LK Junioren -63 kg Marc Hammer gegen Nejc Gazvoda (Slowenien). Der Slowene war für Marc einfach zu stark. Er bestimmte den Kampf. Marc hielt zwar tapfer dagegen, unterlag am Ende jedoch mit 0:3 Kampfrichterstimmen.

VK Junioren -75 kg Artur Reis  gegen Asiman Mamedov (Russland). Artur kam mit dem klammern des Russen nicht zurecht. Dieser punktete auch besser und so unterlag Artur am Ende mit 0:3 Kampfrichterstimmen.

SK mJ -42 kg Bruno Kaufhold gegen Denis Siljac (Kroatien). Der technisch überlegene Kroate setzte sich durch. Er traf besser und so unterlag Bruno am Ende mit 4:9 Treffern.

+69 kg Connor Baginski gegen Matteo Tiozzo Bastienello (Italien). Connor hatte den Italiener von Anfang an im Griff. Zwar konnte der den Vorsprung des deutschen ab und zu verringern doch gleich darauf stellte Connor den alten Abstand wieder her. Er siegte verdient mit 15:11 Treffern.

SK mJ -52 kg David Herzog gegen Peter Kriss (Ungarn). David machte es spannend. In einem Ausgeglichenen Kampf in dem beide gleichstark waren stand es nach zwei Runden unentschieden. Auch nach der Minute Verlängerung gab es noch keinen Sieger. Somit musste die zweite Verlängerung entscheiden. Und hier machte David den Treffer zum 12:11 und zog in die nächste Runde ein.

SK Junioren -79 kg  Alexander Gleixner gegen Graig O’ Shounassey (Irland). Auch im zweiten Kampf war Alex erfolgreich. Er besiegte seinen Gegner nach einem spannenden Kampf der lange ausgeglichen verlief am Ende verdient mit 15:11 Treffern und hat somit die Bronzemedaille sicher.

LK Junioren -63 kg Nico Rings gegen Ervin Karaman (Kroatien). Nico tat sich auch gegen den Kroaten schwer. Nach zwei Runde lag er deutlich zurück. Leider schaffte er es trotz eines grandiosen Endspurtes diesmal nicht den Kampf zu drehen. Am Ende fehlten ihm bei einem Kampfrichter gerade einmal zwei Treffer um den Kampf mit 2:1 Kampfrichterstimmen für sich zu entscheiden. So unterlag er unglücklich mit 1:2 Kampfrichterstimmen.

mJ -52 kg  Thomas Schönmann gegen Hasev Togrul (Russland). Der Kampf war ziemlich ausgeglichen. Erst zu Ende der zweiten Runde verlor Thomas etwas seine Linie und dies nutzte der Russe zum 12:15 Sieg.

Fazit des ersten Tages: 15 Siege und 11 Niederlagen sind kein schlechtes Ergebnis für den ersten Tag. Dazu haben Kian Golpira und Alexander Gleixner durch ihre Siege schon einmal die Bronzemedaille sicher. Morgen können weitere dazu kommen. Schade dass der erste Tag mit einer Niederlage endete. Das Team bedankt sich für die Unterstützung aus der Heimat und sendet noch einmal viele Grüße an die Fans die den verbliebenen Kämpfern hoffentlich auch weiterhin die Daumen drücken.

24.09.2009

Ab heute kämpften alle unsere noch verbliebenen Teilnehmer um eine Medaille. Am Vormittag fanden die Formenwettbewerbe statt. Die Wettkämpfe sollten laut Plan um 11.30 Uhr beginnen. Von unseren Team mussten heute folgende Sportler auf die Matte.

SK mJ-52 kg David Herzog gegen Robert Basara (Kroatien) Leider gleich zu Beginn eine Niederlage. David kam mit den schnellen Angriffen des Kroaten nicht zurecht. Er holte Mitte der zweiten Runde zwar auf und konnte fast ausgleichen. Dann zog der Kroate wieder an  und David  konnte am Ende die 8:12 Niederlage nicht verhindern.

SK Junioren-63 kg Artur Rube gegen Lazaros Konstantinou (Griechenland). Leider wieder keine erfreuliche Nachricht. Auch Artur hat seinen Kampf verloren. Er war viel zu defensiv und wartete zu lange obwohl er nach Punkten hinten lag. Anstatt selbst Druck zu machen versuchte er den Griechen auszukontern was selten gelang. Und der Grieche wartete bei seinen Angriffen ab, denn die Zeit lief ja für ihn. Am Ende unterlag Artur mit 5:9 Treffern. Somit keine weitere Medaille für unser Team.

SK wJ -55 kg Laura Zöberlein gegen Evelyn Neyens (Belgien). Leider die dritte Niederlage des Tages. Laura hatte gegen die Weltmeisterin einen schweren stand. Sie gab alles, doch gegen die erfahrene Belgierin stand sie auf verlorenem Posten. Am Ende unterlag sie mit 7:16 Treffern.

SK Junioren -60 kg Katharina Bierbass gegen Hedvika Zofova (Tschechien). Endlich der erste Sieg und eine weitere Medaille für das Team. Katharina bestimmte das Kampfgeschehen und baute ihre Führung von Runde zu Runde aus. Am Ende siegte sie verdient mit 20:11 Treffern und zog ins Halbfinale ein.

SK Junioren -69 kg Simone Michele gegen Bence Almasi (Ungarn). Nach dem Sieg eine weiterte Niederlage. Michele musste sich dem starken Ungarn leider geschlagen geben. Er lief laufend einem Rückstand hinterher und musste deshalb druck machen. Dies nutzte der Ungar zum Kontern und baute damit seinen Vorsprung aus. Am Ende unterlag Michele nach Punkten.

SK mJ +69 kg Connor Baginski gegen Luke Barry (Irland). Endlich wieder eine erfreuliche Nachricht. Die nächste Medaille für das Team. Connor siegte gegen den Iren denkbar knapp mit 7:6 Treffern. Der Siegtreffer gelang Connor buchstäblich in der Schlusssekunde.

SK Junioren -65 kg Julia Wiesemann gegen Ksenia Krivova (Russland). Auch Julia hat eine Medaille sicher. Sie gewann gegen die Russin mit 13:12 Treffern. Sie lag kurz vor Schluss noch hinten, konnte den Kampf aber kurz vor Schluss mit einem Kopftreffer noch zu ihren Gunsten entscheiden.

SK Junioren -65 kg Johanna Brunnbauer gegen Blanka Sindlerova (Tschechien). Die Kämpferin aus Tschechien erwies sich als starke Gegnerin. Zu stak für Johanna. Die versuchte zwar alle doch am Ende unterlag sie nach Punkten.

SK Junioren -74 kg Brian Niebergal gegen Izidor Janzekovic (Slowenien). Auch Brian konnte nicht ins Halbfinale einziehen. Er bestimmte den Kampf lange Zeit, doch dann kam der Slowene stärker auf. Am Ende unterlag Brian mit 12:15 Treffern.


Bronze für Kian Golpira

VK Junioren -63,5 kg Kian Golpira gegen Tamas Bujak (Ungarn). Kian bot gegen den starken Ungarn einen guten Kampf. Er lag jedoch nach zwei Runden nach Punkten hinten. In der letzten Runde versuchte er den Kampf noch zu drehen, ging dabei aber zu ungestüm vor. Er unterlag nach drei Runden mit 0:3 Kampfrichterstimmen. Er sicherte sich jedoch die Bronzemedaille.

LK Junioren -74 kg Timo Kamerke gegen Lukasz Bobinski (Polen). Der Kampf ging zwei Runden hin und her und keiner der beiden Kämpfer konnte sich einen großen Vorsprung heraus kämpfen. Mit einer enormen Energieleistung entschied Timo den Kampf für sich. Als er die letzten dreißig Sekunden das Tempo noch einmal verschärfte war der Pole stehend ko. Dieser hatte nichts mehr entgegen zu setzen und so siegte Timo mit einem deutlichen Punktevorsprung und 3:0 Kampfrichterstimmen. Somit eine weitere Medaille für das deutsche Team.

LK Junioren -74 kg Florian Kröger gegen Wiktor Sobiecki (Polen): Auch der zweite Pole in dieser Klasse traf auf einen deutschen in super Form. Auch dieser Kampf war lange ausgeglichen. Doch als Florian die Kicks auspackte, geriet der Pole immer mehr ins Hintertreffen. Auch Florian legte eine super dritte Runde hin und  war seinem Gegner nicht nur technisch sondern auch konditionell überlegen. Auch er lag deutlich nach Punkten vorne und gewann ebenso mit 3:0 Kampfrichterstimmen.

Fazit des zweiten Tages: Fünf Siege bei sieben Niederlagen stehen am zweiten Tag zu buche. Mit Marco Deckmann und den Siegern von heute haben noch sieben Sportler die Chance auf den Einzug ins Finale. Somit hat das Team schon acht Medaillen sicher. Kian sicherte sich trotz der Niederlage heute die Bronzemedaille.  Die anderen haben noch die Chance aus der Bronze eine Silber- oder sogar Goldmedaille zu machen. Einige Kämpfer von denen man eventuell auch eine Medaille erwarten konnte, hatten gestern oder heute leider verloren. Aber man darf nicht vergessen, dass unsere Topkämpfer zwar mit einem schlechten Tag in Deutschland gewinnen können, da sie eben die Besten sind. Doch hier sind sie einer unter vielen, denn hier sind die Besten aus Europa am Start. Und da kann man sich keinen schlechten Tag leisten. Da reicht es dann leider nicht mehr zum Sieg. Und gerade in den Einzelsportarten ist nun mal die Tagesform entscheidend. Dennoch denke ich dass alle aus dem Team ihr bestes gegeben haben, auch wenn es beim einen oder anderen nicht zu einer Medaille gereicht hat. Es wäre vermessen mit 25 Sportlern zur Europameisterschaft zu fahren und zu hoffen, mit 25 Medaillen die Heimreise anzutreten. Ich denke das Team kann mit dem bisher erreichten sehr zufrieden sein.


25.09.2009

Am heutigen Freitag finden Vormittags fanden die Formenwettkämpfe statt. Ab 11.30 Uhr wurden die Halbfinalkämpfe ausgetragen. Folgende unserer Sportler kämpften heute um den Einzug ins Finale. Das Team bedankt sich für die Emailgrüße aus der Heimat.


Bronze für Timo Kamerke

LK Junioren -74 kg Timo Kamerke gegen Dejan Tustonja (Kroatien). Timo konnte leider die starke Leistung von gestern heute nicht abrufen und unterlag gegen den Kroaten mit 0:3 Kampfrichterstimmen. Zu seiner Verteidigung muss man jedoch anführen, dass der Kroate sehr clever kämpfte, sich gut bewegte und  selten auf einen  Nahkampf einließ. Und aus der Distanz heraus punktete der Kroate einfach genauer. Trotzdem kann Timo auf die  Bronzemedaille stolz sein, denn er hat hier sehr gute Kämpfe gezeigt und stand verdient im Halbfinale. Bei seinem Talent das nächste Mal vielleicht sogar im Finale.


Bronze auch für Florian Kröger

LK Junioren -74 kg Florian Kröger gegen Vid Kajntna (Slowenien). Florian erging es ähnlich wie Timo. Auch sein Gegner ließ sich selten auf keinen Nahkampf ein und punktete mit guten Kicks und Handtechniken aus der Distanz heraus. Und auch er fand nicht zu der Form von gestern, was zum Teil auch am cleveren Stile des Slowenen lag. Zwar versuchte er drei Runden lang alles, doch am Ende unterlag auch er mit 0:3 Kampfrichterstimmen. Dennoch darf auch Florian in seinem ersten Jahr bei den Junioren auf den dritten Platz stolz sein. Bei den starken Kämpfern hier ist eine Medaille schon ein Riesen Erfolg.


Bronzemedaille für Katharina Bierbass

SK Junioren -60 kg Katharina Bierbass gegen Vittoria Annunziata (Italien). Leider unterlag auch Katharina ihrer Gegnerin aus Italien nach Punkten. Katharina kam erst in der dritten Runde auf Betriebstemperatur. In den ersten beiden Runden geriet sie gegen die Italienerin in Rückstand dem sie dann bis zum Schluss hinterher laufen musste. Trotz einer starken dritten Runde reichte es nicht mehr zum Sieg. Auch für sie ein super Ergebnis bei dieser WM.


Julia Wiesemann im Finale

SK Junioren -65 kg Julia Wiesemann gegen Viviana Vizsnyiczai (Ungarn) Julia hat den Einzug ins Finale geschafft. Nach starkem Beginn lag sie bald mit fünf Treffern in Führung. Doch ihre Gegnerin aus Ungarn konnte kurz vor Schluss ausgleichen. In der Verlängerung setzte sich Julia dann knapp aber durchaus verdient mit 23:22 Treffern durch und steht somit morgen im Finale.


Marco Deckmann nach  nur  dreißig Sekunden im Finale

VK -91 kg Marco Deckmann gegen Michal Janicki (Polen) Marco Deckmann kämpfte sich in beeindruckender Weise ins Finale. Bereits seine erste Aktion im Kampf war eine krachende Rechte zum Kopf des Polen, welche diesen mächtig durchrüttelte. Danach setzte er bedingungslos nach und deckte den Polen mit harten Kicks und Händen ein. Nach dreißig Sekunden brach der Ringrichter den Kampf ab, da der Pole sich bei den Schlägen von Marco das Nasenbein gebrochen hatte. Dieser Sieg und die Art und weise haben im zweiten Halbfinale sicher auch den Russen beeindruckt, der seinen Kampf ebenfalls vorzeitig beenden konnte. Da hat Marco jedoch morgen ein hartes Stück arbeit vor sich, denn auch der Russe verfügte über ausgezeichnete und harte Fußtechniken. Und das die Russen ebenfalls vorzüglich boxen können ist in WAKO Kreisen ja durchaus bekannt. Dennoch muss sich Marco nach dieser Vorstellung nicht verstecken und hat gute Chancen den Titel zu holen.


Bronze auch für Alexander Gleixner

SK Junioren -79 kg Alexander Gleixner gegen Björn van Hoyweghen (Belgien). Viel Pech hatte Alexander bei seinem Halbfinalkampf. Nach der ersten Runde lag er mit einem Treffer vorne. Danach verletzte er sich bei einer Ausweichaktion so unglücklich, dass der Arzt den Kampf abbrach. Alex hatte nach der Verletzung zwar versucht den Kampf fortzusetzen, aber als er sich beim ausweichen ein zweites Mal den Fuß verdrehte, brach der Arzt den Kampf ab. Schade für Alexander, denn die Chance auf den Einzug ins Finale war sehr groß. Aber die Gesundheit geht nun einmal vor. Somit eine weitere Bronzemedaille für Deutschland. Auch Alexander kann auf seine Medaille stolz sein.


Auch Connor Baginski erreicht das Finale

SK mJ +69 kg Connor Baginski gegen Karoly Baka (Ungarn): Mit einer taktisch starken Leistung hat sich Connor ins Finale gekämpft. Connor ließ sich gegen den starken Ungarn nicht aus der Ruhe bringen und zog seinen Stil zwei Runden lang durch. Er wartete ab um dann mit schnellen Angriffen zu punkten. Der Kampf war ausgeglichen, doch am Ende setzte sich Connor mit 10:8 Treffern durch und hat morgen die Chance auf den Titel.


Fazit des dritten Tages:
Von sieben noch verbliebenen Kämpfern erreichten drei das Finale. Die anderen vier sicherten sich die Bronzemedaille. Pech hatte Alexander Gleixner dessen Chance auf den Einzug ins Finale nur durch eine Verletzung vereitelt wurde. Von 25 Teilnehmern fünf Bronzemedaillen und drei Chancen auf Gold hört sich doch nicht so schlecht an. Außerdem standen neben den Einzelfinalen am nächsten Tag ja auch noch die Teamkämpfe auf dem Programm. Und da hatten unsere Jungs ja noch die Chance weitere Medaillen zu holen. Wir gingen mit zwei Junioren und einem Jugendteam an den Start.


26.09.2009 Finaltag

Am Samstag begannen ab 11.00 Uhr die Finalkämpfe. Im Anschluss daran fanden dann die Mannschaftskämpfe statt. Vom deutschen Team hatten es drei Sportler ins Finale geschafft. Außerdem starteten wir noch mit zwei Junioren- und einem Jugendteam.


Silber für Marco Deckmann ! !

VK Junioren -91 kg Marco Deckmann gegen Zaurbeck Albegov (Russland). Der Russe war der erwartet starke Gegner, doch Marco zeigte eine gute Leistung. Obwohl der Russe zu Beginn sehr unsauber kämpfte und Marco zweimal einen Fußfeger voll in die Wade setzte´, lies sich Marco nicht beeindrucken. Er setzte seine Kicks geschickt ein. Doch auch der Russe verfügte über einen gefährlichen Drehkick auf den Marco aufpassen musste. Der Kampf war lange Zeit ausgeglichen. Am Ende setzten sich die größere Routine und internationale Erfahrung des Russen durch, und er siegte mit 0:3 Kampfrichterstimmen. Dennoch ein toller Erfolg für Marco bei seinem ersten größeren internationalen Turnier.


Silber auch für Connor Baginski !  !

SK mJ +69 kg Connor Baginski gegen Roberto Guiducci (Italien). Auch Connor erkämpfte sich die Silbernmedaille. Obwohl Connor schnell in Rückstand geriet war der Kampf lange Zeit ausgeglichen. Leider musste Connor in der zweiten Runde immer einem Rückstand hinterher laufen. Wenn er den Druck machte, gelangen ihm auch die Punkte. Doch der Italiener kämpfte clever und ließ sich den Vorsprung nicht mehr nehmen. Am Ende unterlag Connor mit 9:12 Treffern. Aber auch für ihn ist diese Medaille bei der Klasse der Gegner ein großartiger Erfolg.


Auch Julia Wiesemann holt Silber !!

SK Junioren -65 kg Julia Wiesemann gegen Blanka Sindlerova (Tschech Repulic). Auch Julia musste sich mit der Silbermedaille zufrieden geben. Der Kampf verlief ziemlich ausgeglichen und es stand meist unentschieden. Holte eine Kämpferin die Führung glich die andere gleich wieder aus. Mitte der dritten Runde geriet Julia mit 3:5 in Rückstand. Ihre Gegnerin verteidigte diesen bis zum Ende des Kampfes. Die Silbermedaille ist auch für Julia ein großer Erfolg.


Keine Medaille für die Teams !!

Die Teams haben leider alle drei ihre Kämpfe verloren. Das Juniorenteam Deutschland 2 konnte seine erste Begegnung gegen Irland mit 17:16 gewinnen, unterlag dann aber gegen Italien mit 21:27 Punkten. Das andere Juniorenteam verlor gleich die erste Begegnung gegen Griechenland. Das Jugendteam unterlag bereits in der ersten Begegnung talien mit 8:11 Treffern.

Somit dieses Mal keine Medaille für ein Deutsches Team.

Fazit: Mit fünf Bronze- und drei Silbermedaillen ist die Ausbeute des Deutschen Teams nicht so schlecht. Sicher hatte man auch mit dem einen oder anderen Titel gerechnet. Dennoch denke ich, dass die Bundestrainer auf dem richtigen Weg sind und das Kickboxen im Jugend und Juniorenbereich langsam aber stetig wieder den internationalen Anschluss findet.

Zu den Bildern

Text/Foto: Werner Sossna

Bundestrainer im Kickboxen gehen neue Wege


Foto: Hollfelder

In Höchstadt trafen sich zum ersten Mal die Kämpfer/innen des Senioren Nationalkaders und des Jugend und Junioren Nationalkaders zu einem gemeinsamen Training. Rund 50 Sportler aus ganz Deutschland, darunter auch Welt- und Europameister, waren der Einladung der Senioren-Bundestrainer Daniel Händel (Höchstadt) und Daniel Weil (Friedberg) und der Jugend/Junioren-Bundestrainer Bianka Jäger (Potsdam) und Rainer Giel (Pommersfelden) gefolgt. Damit konnten beide Teams den Leistungsstand vor der verdienten Sommerpause nochmals überprüfen. Außerdem hatten die Jugend- und Juniorenkämpfer die Möglichkeit zu sehen, was sie beim Wechsel in den Seniorenbereich erwartet und die Bundestrainer schon vorab auf sich aufmerksam zu machen.

Trainiert wurden drei Einheiten, der erste Teil mit Aufwärmen und Stretching und einer Technikeinheit, die den Vormittag abschloss.

In einem kurzen Taktikteil nach der Mittagspause wurden allgemeine Fehler, die den Bundestrainern auf den letzten Turnieren aufgefallen waren, angesprochen und den Sportlern Möglichkeiten aufgezeigt, diese zu korrigieren. Nach einer kurzen Verschnaufpause rundeten Aufgabensparring, freies Sparring und ein angemessenes Cooldown das Training ab bevor die Teams sich zu einer Besprechung mit ihren jeweiligen Bundestrainern trennten. Dies war notwendig, da bei den Jugend und Junioren die Nominierung der jeweiligen Kämpfer/innen für die Europameisterschaft in Pula/Kroatien bekannt gegeben wurde. Außerdem wurde den Kämpfern ans Herz gelegt, möglichst viele internationale Turniere zu kämpfen um Erfahrung zu sammeln. Zum Ende des Lehrgangs kam Werner Soßna, Weltvizepräsident der WAKO und Vizepräsident der WAKO Deutschland, auf ein Gespräch mit den Teams vorbei.

Gegen 17:00 machten sich die Sportler erschöpft aber zufrieden auf den Heimweg.

Auch für die Bundestrainer war das Training ein Erfolg – Fazit ist: um International erfolgreich zu sein muss man diese Wege gehen. So können die erfahrenen Kämpfer ihr Wissen viel besser an den Nachwuchs weitergeben als „nur“ im Wettkampf. Außerdem lernen sich die Sportler untereinander besser kennen, was der Teambildung, die allen vier Bundestrainern sehr wichtig ist, nur förderlich sein kann.

Text: Daniel Händel / Rainer Giel

Deutsche Kickbox-Meisterschaften 2009 in Darmstadt

Organisatoren und Sportler setzen unvergessliche Ausrufezeichen!

Gemeinsam mit dem Budo-Do-Tameshi e.V. verwirklicht die WAKO-Deutschland e.V. neue Wege in der Durchführung von Kickboxmeisterschaften. So geschehen auf den Deutschen Meisterschaften am 6. und 7. Juni 2009 in Darmstadt. Die Veranstalter konnten eine große Medienpräsens aufweisen indem sie über mehrere Stunden die aktuellen Ereignis in der Sporthalle Böllerfalltor live im Internet übertrugen. Auch die Zuschauer konnten die Kämpfer an den eigens dafür aufgestellten Großbildschirmen die Kämpfe und aktuellen Ergebnisse mitverfolgen. Selbst beim Snack im Bistrobereich konnten sie nichts verpassen. Auch die Sportler der WAKO-Deutschland e.V. trugen ihren Anteil an den erfolgreichen Deutschen Meisterschaften. Jeder Landesverband schickte seine besten vier Sportler in jeder Gewichtsklasse, die sich über die jeweiligen Landesmeisterschaften qualifizieren mussten. Die zahlreichen Zuschauer konnten sich auf hochklassige Zweikämpfe freuen. Nicht nur Insider bescheinigten dem Turnier und seinen Sportlern Bestnoten, auch Bundesjustizministerin Brigitte Zypries, die sich als Schirmherrin zur Verfügung gestellt hatte, hohe Vertreter des Hessischen Landessportbundes und das Fernsehen, darunter das ZDF, bestätigten das hohe Niveau.

Im Semikontakt sorgte Sascha Gräske (-74kg) für viel Aufsehen. Mit äußerst sehenswerten und blitzschnellen Kickboxtechniken eroberte er in seiner Klasse den ersten Platz. Im Finale besiegte er Arben Ftac und erhielt für seine Auftritte von den Bundestrainern Daniel Weil und Daniel Händel den Technikerpokal im Semikontakt. Aber auch Martin Peter (-63kg) und Timmy Sarantoudis (-69kg) beeindruckten in ihren Klassen und wurden verdient Deutscher Meister. Robert Knödlseder (-84kg) erkämpfte wieder den ersten Platz in seiner Gewichtsklasse. Im Finale konnte er sich souverän gegen Kevin Krämer durchsetzen. Rene Perz gewann in der Klasse -94kg und verwies den erfahrenen Michael Steier auf den zweiten Platz. Ebenfalls im Finale erfolgreich war Faton Rexhai in der Klasse -89kg. Er besiegte in seinem Finale den starken Frank Stretz. Robby Christoph wiederholte seinen Erfolg von der Internationalen Deutschen Meisterschaft und siegte erneut in der Klasse -94kg.

Bei den Damen triumphierten zwei alte Bekannte. Die langjährigen Kadermitglieder Melanie Moder (-65kg) und Adrian Doppler (-70kg) dominierten erwartungsgemäß ihre Klassen. Weltmeisterin Melanie Moder besiegte im Finale Stefanie Deiß und Doppler erkämpfte ihren Sieg gegen Barbara Czegeny. Mit Carolin Pitzke stand auch in der Klasse -60kg ein bekanntes Gesicht ganz oben auf dem Treppchen. Die technisch exzellent ausgebildete Pitzke bezwang zuletzt Susanne Platen. Sandra Mechler ging unbesiegt aus der Klasse -55 kg hervor. Im Finale verwies sie  mit sehenswertem Semikontakt Rebecca Pfaffl in die Schranken. Kim Tamara Samote gewann in der Klasse -50kg und Heidi Rieger besiegte Julia Matthiessen in der Klasse +70kg.

Vielversprechend präsentierten sich die Kadersportler im Leichtkontakt. In fast allen Gewichtsklassen stellte der aktuelle Kader Finalteilnehmer. In der Klasse -89kg überzeugte Vize-Europameister Fabian Fingerhut, der im Finale Juri Ditz besiegte. Auch Christian Pohl zeigte sich dem Publikum in Bestform. Überlegend demonstrierte er schönste Kickboxtechniken im Finale gegen Manuel Weick und wurde verdient Deutscher Meister in seiner Klasse -79kg. Auch Sascha Schuchardt kann sich Deutscher Meister 2009 nennen. In der Neuauflage des Finales -74kg aus dem Mai bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft gegen Viktor Hait hatte er erneut knapp die Nase vorn. In einem spannenden und hart umkämpften Finale hatte er in der letzten Runde die entscheidenden Treffer gesetzt, um die Stimmen der Kampfrichter für sich zu gewinnen. Stephan Bücker präsentierte sich in seiner Klasse -84kg in verbesserter Verfassung und konnte erneut als Sieger der Deutschen Meisterschaft die Matte verlassen. Er besiegte im Finale Christopher Raatz. Ein packendes Duell lieferten sich Achmed Nabo und Klemens Ruder in der Klasse -69kg. Lange führte Nabo im Finale, doch Klemens Ruder holte in der dritten Runde stark auf und konnte den Sieg in letzter Minute für sich erkämpfen. Ruder wurde zudem von den Bundestrainern der Technikerpokal im Leichtkontakt verliehen. Max Bessel siegte in der Klasse -57kg und gilt als neue große Hoffnung in der leichten Gewichtklasse für Männer.

Bei den Musikformen beeindruckte wieder einmal Judith Weck die Zuschauer und wurde gleich zweimal Deutsche Meisterin. Weck, die von der WAKO-Deutschland für ihre Verdienste um die Musikformen mit einer Ehrennadel ausgezeichnet wurde, zeigte ihr Können sowohl im Hard Style als auch im Hard Style mit Waffen. Madina Ghafoor siegte dagegen bei den Damen Soft Style und verdrängte Michelle Veith auf den zweiten Platz. Bei den Herren siegte Kapustian Wjatscheslaw bei Hard Style und Der Ewald bei Hard Style mit Waffen.

Wie schon bei anderen WAKO Turnieren wurden von der PWC auch wieder Anti-Doping Kontrollen durchgeführt. Wir hoffen, dass diese wie die anderen zuvor auch schon, alle wieder negativ ausfallen und wir somit gewährleisten können, dass bei der WAKO keinerlei Dopingmittel von den Sportlern verwendet werden.

Text: Martin Albers

Leichtkontakt Bundeskaderlehrgang in Köln

Am 23./24. Mai 2009 fand Kölner Sportcenter Hara der erste Nationalkaderlehrgang im Leichtkontakt statt. Das Bundestrainerteam, Peter Zaar, Dirk Kindl, Bernd Reichenbach und Martin Albers, luden zahlreiche Sportler zu intensiven Trainingseinheiten und Teambesprechungen ein.

Zu den etablierten Kaderkämpfern mischten sich viele neue Sportler mit vielversprechenden Perspektiven. Am Samstag Vormittag standen verschiedene Sparringsformen auf dem Programm, während am Nachmittag technisch-taktisch Inhalte eintrainiert wurden. Am Sonntag komplettierte ein umfassendes Handicap-Sparring den Lehrgang.

Bevor am Samstag der zweite große Trainingsblock startete, stellte das Trainerteam gemeinsam mit seinen Assistenten Jimmy Livinsky und Oliver Hahl den aktuellen A-Kader vor:

Yamilie Castillo-Preuss, Fabian Fingerhut, Jessica Heimann (alle Budo-Do Tameshi Darmstadt), Stefanie Kemper, Melanie Pflüger, Mike Höfer, Christian Pohl (alle Sportcenter Hara Köln), Maneka Kissel, Sascha Schuchardt (beide Kickbox Club Köln), Sya Ukena (SC Budokan Braunschweig), Katja Schatta (Budo SV Gelsenkirchen), Nadja Fritsche (Diamond Sports Hamburg), Lukasz Makarewicz (ATV Frankonia Nürnberg),  Achmed Nabo (Sportschule Wübke Hamburg), Stefan Bücker (TUS Stuttgart), Max Bessel (Kickboxteam Eberswalde), Klemens Ruder, Serder Kaplan, Julia Irmen  (alle TSV Platting) und Paul Schmunk (PSV Gelsenkirchen).

Das Trainerteam machte den Sportlern jedoch deutlich, dass die Mitgliedschaft im A-Kader noch nicht gleichbedeutend mit einer Nominierung zur Weltmeisterschaft zu sehen ist. Weiterhin bedeutet die Aufnahme in den A-Kader unter anderem auch die Verpflichtung, sich als Vorbild im Kickboxen diszipliniert und sportlich fair auf den WAKO-Veranstaltungen zu präsentieren.

Text/Foto: Martin Albers

German Open in Lünen

Am 16. Mai 2009 lud die WAKO-Deutschland e.V. zur Internationalen Deutschen Meisterschaft im Kickboxen nach Lünen in Nordrhein-Westfalen. Mit hilfreicher Unterstützung des Sportcenter TAN GUN Center von Brahim Triqui gelang ein unvergessliches Sportereignis mit 480 Startern aus 13 Ländern. In den Disziplinen Semi-, Leicht- und Vollkontakt sowie den Musikformen fanden sich Sportler unter anderem aus Belgien, Tschechien, Dänemark, Holland, Kroatien, Irland, Schweiz, Finnland, Lettland, Mazedonien, Liechtenstein, England,  und nahezu allen deutschen Bundesländern wieder.

Im Semikontakt konnten viele Nationalkaderkämpfer Siege feiern. So ließ beispielsweise Adriane Doppler nichts in ihrer Gewichtsklasse (-70kg) anbrennen. Sie besiegte mit blitzschnellen Hand- und Fußtechniken in ihrem Finale Christine Naske aus Fulda. Auf der anderen Seite sicherte Sandra Melcher den erhofften Sieg für ihren Verein Kampfsportfreunde Fulda e.V. in der Klasse -55kg. Auch bei den Herren konnten erneut viele erfahrene Sportler ein klares Zeichen in ihrer Gewichtsklasse setzen. Christian Welker vom sehr erfolgreichen Verein KSV Sidekick besiegte im Finale der Klasse -69kg seinen Vereinskameraden Timmy Sarantoudis. Das Finale in der Klasse -74kg gewann Sascha Gräske aus Leipzig gegen Valentin Krauter.

Harald Schmidt (-79kg) und Robert Knödlseder (-84kg) überzeugten ebenso. Beide Nationalkaderkämpfer ließen in ihren Vorkämpfen keine Zweifel aufkommen und besiegten ungefährdet ihre Gegner. In den Finalen ihrer beiden Gewichtsklassen konnten sie mit sehenswertem und attraktivem Semikontakt-Kickboxen die Zuschauer begeistern. Rene Perz (-94kg) und Robby Christoph (-94kg) konnten sich den Titel des Internationalen Deutschen Meisters in den Schwergewichtsklassen sichern.

Im Leichtkontakt konnten sich ebenfalls viele etablierte Sportler behaupten. Darunter Vize-Europameister Fabian Fingerhut in der Klasse -89kg. Im Finale besiegte er souverän Murat Top. Auch Mike Höfer beherrschte seine Klasse -94kg. Im Finale stand ihm ein gut aufgelegter Lukasz Makarewicz gegenüber, den der Remscheider allerdings klar besiegen konnte. In der Klasse -79kg dominierte EM-Bronzemedaillengewinner Christian Pohl und in der Klasse -84kg der Stuttgarter Stefan Bücker. In der Klasse -74kg zeigte Sascha Schuchardt, dass ihm die Zukunft des Kickboxens gehören kann. Mit exzellenten und variablen Kickboxkombinationen bestieg er verdient das Treppchen bis auf den ersten Platz. Auch bei den Damen bestiegen einige Kaderkämpferinnen das Treppchen bis nach ganz oben. Yamile Castillo-Preuss gewann die Klasse -50kg, Julia Irmen ihre Klasse -60kg und Stefanie Kemper dominierte die Klasse -70kg. Lediglich Melanie Pflüger (-65kg) hatte im Finale das Nachsehen. Gegen die starke Irin Julie Mc Hale fand Pflüger kein Mittel und musste sich geschlagen geben. Sya Ukena siegte in der Klasse +70kg und konnte sich über eine Einladung zum Nationalkaderlehrgang freuen.

Das deutsche Vollkontakt-Kickboxen ist auf dem Vormarsch. Im Ring konnten die Zuschauer viele spannende Kämpfe bewundern. Johannes Wolf aus Ingolstadt besiegte im Finale der Klasse -57kg den Dänen Sören Jörgensen. Serdar Kaplan konnte sich den Titel in der Klasse 63,5kg gegen einen sehr stark kämpfenden  Trevor Kinlon aus Irland sichern. Stark beeindruckt hat auch Azer Ismailov aus Münster. Mit einer Mischung aus Kampfherz und tollen Kickboxkombinationen besiegte er im Finale der Klasse -67kg den Finnen Jussila Jarkko. Klemens Ruder und Dimitri Hait lieferten sich eine Ringschlacht in der Klasse -71kg, die letztendlich Klemens Ruder vom TSV Plattling für sich entscheiden konnte. Bei den Damen überzeugten eine hervorragend aufgelegte Julia Irmen (-60kg) und Yamilie Castillo-Preuss (-48kg). Stefanie Kemper und Nadja Fritsche standen sich in Lünen gleich zweimal gegenüber. Während Stefanie Kemper das Leichtkontaktfinale gewonnen hatte, unterlag sie im Finale gegen Nadja Fritsche (-70kg).

Bei den Musikformen überzeugte erneut Judith Weck mit Gold bei Formen Hard Style mit Waffen und Silber bei Formen Hard Style. Michelle Veith überzeugte dagegen bei den Formen Softstyle. Bei den Herren holte Güven Can Roman bei den Formen Hard Style mit Waffen den Titel und Jonas Petrik vom Team No Gravity gewann bei den Herren Hard Style ohne Waffen.

Die Sportler haben nach den tollen Leistungen in Lünen wenig Zeit zum Durchatmen, denn am 6. und 7. Juni 2009 erwartet Darmstadt die besten vier Sportler jedes Landesverbandes zu den Deutschen Meisterschaften im Kickboxen.

Text: Martin Albers

Podiumsdiskussion mit Bundesjustizministerin Brigitte Zypries


Foto: Matthias Morche

Die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion am 09.05.09 im Vorfeld der Deutschen Kickbox Meisterschaft war ein voller Erfolg. Persönlichkeiten aus Politik, Sport, Kirche und Wissenschaft diskutierten über das Thema: „Gewalt, Jugendkriminalität, Kampfsport – Kickboxen, eine Lösung?“

Moderator und souveräner Leiter der Gesprächsrunde war Ralf-Rainer Klatt, Sportberater in Darmstadt und Präsidiumsmitglied des Landessportbund Hessen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion

Brigitte Zypries, Bundesjustizministerin, Ehrenmitglied im Kampfsportverein Lotus Eppersthausen

Jimmy Iwinski, Landestrainer, Lehrwart und Vizepräsident des Hessischen Kickbox Verbandes. Selbständig als Personaltrainer und Eventmanager.

Martin Albers, ehemaliger Welt- und Europameister im Kickboxen, heute Bundestrainer und als Diplom-Sportlehrer mit einem interdisziplinären Team u.a. in Gewaltpräventionsprojekten tätig

Yamile Castillo-Preuß, Budo-Do-Tameshi Darmstadt e.V., amtierende Deutsche Meisterin (bis 48 Kg)

Uwe Wiesner, Gefängnisseelsorger in der JVA Rockenberg, Mitglied im Arbeitskreis „Kirche und Sport“ der Ev. Landeskirche in Hessen Nassau

Karsten Krügler, Medienpädagoge und Lehrer, Institut für Medienpädagogik und Kommunikation

Kurze Video Statements findet ihr auf der Webseite zur Deutschen Meisterschaft: www.wako-dm09.de

BAKU Referent Daniel Gärtner trainiert auch deutsche Skispringer

Ihr habt vielleicht schon mitbekommen, dass ich als Sportwissenschaftler seit 2005 die Deutsche Snowboard-Nationalmannschaft trainiere? Im Speziellen kamen die Trainer auf mich zu, damit ich koordinationsfördernde Maßnahmen mit den Athleten in der Vorbereitungsphase mache. Amelie Kober und Co trainieren seit dieser Zeit regelmäßig mit mir Turnen, Freestyle Karate und Kickboxen. Für die Snowboard-Halfpiper wurde ich jetzt sogar zum Freestyle-Karate und Turntraining verpflichtet, da viele Moves aus dem Snowboard Ähnlichkeiten mit den Moves aus den Musik-Formen haben und hier ein positiver Transfer geschaffen werden kann.

Seit Sommer 2008 sind nun auch die deutschen Skispringer unter meinen Fittichen. Der neue Bundestrainer Werner Schuster setzt alles auf ein umfangreiches Programm und will auch in Zukunft mit mir zusammenarbeiten.


Skispringer Martin Schmitt beim Training mit Daniel Gärtner

Text: Daniel Gärtner

Werner Soßna tritt als Bundestrainer zurück

Liebe Sportler.

Ich möchte euch auf diesem Wege über meinem Rücktritt als Bundestrainer informieren. Ich übe dieses Amt nun seit 1988 aus und denke 20 Jahre sind eine lange Zeit. Ich möchte mich bei allen Sportlern, die in dieser Zeit im Nationalkader waren, und auch deren Heimtrainern für die tolle Zusammenarbeit bedanken. Die Zeit mit euch hat Spaß gemacht, und es waren für mich unvergessliche Jahre an die ich mich gerne zurückerinnern werde. Es war für mich ein tolles Gefühl an euren Erfolgen teilhaben zu dürfen. Ich habe mich mit euch bei den Siegen gefreut, bei Niederlagen gelitten und mich bei Fehlurteilen für euch eingesetzt. Wir hatten bei den Feiern nach den Turnieren immer viel Spaß, und das sind Erlebnisse die einem niemand mit Geld bezahlen kann. Ein Grund für meinen Rücktritt ist der, dass ich glaube es ist an der Zeit mit neuen Trainern, die vielleicht neue Ideen haben, wieder weiter nach vorne zu kommen. Ein weiterer, die Tatsache, dass ich in meiner Eigenschaft als Welt – Vizepräsident nicht mehr bei euch in der Ecke stehen durfte und euch nicht so unterstützen konnte wie ich es gerne getan hätte. Ich werde jedoch weiterhin mit am Ring stehen und euch und die Bundestrainer unterstützen, wenn ihr und diese das wollen. Ebenso konnte ich durch die vielen Sitzungen des Weltverbandes bei den Welt- bzw. Europameisterschaften die Abende nicht bei euch im Hotel verbringen. Ich denke jedoch, dass die Nähe zum Trainer bei solchen Turnieren für den Sportler sehr wichtig ist. Dies ist ein weiterer Grund für meinen Entschluss. So ist der Weg nun frei für neue Leute, die euch dann optimal betreuen können.

Ich bedanke mich an dieser Stelle auch bei meinem Kollegen Ferdinand Mack, der in dieser Zeit nicht nur ein Trainerkollege, sondern vielmehr ein sehr guter Freund für mich war. Wir waren bei einigen Entscheidungen zwar nicht immer einer Meinung, dennoch haben wir immer einen gemeinsamen Ausweg gefunden. Es war mir eine Ehre mit ihm zusammen das Amt des Bundestrainers ausüben zu dürfen. Ebenso war es für mich eine Ehre bei seinen Kämpfen in seiner Ecke stehen zu dürfen und somit vielleicht auch einen kleinen Anteil an seinen Erfolgen für mich verbuchen zu können. Unvergesslich sind auch die Abende auf dem Hotelzimmer, wenn wir die Kämpfe analysierten oder uns über andere Themen austauschten. Ferdi ich werde diese Zeit mit dir nie vergessen. Vielen Dank für alles.

Ich habe mit Ferdinand über meinen Rücktritt gesprochen, und er wird, wie dies bereits Peter Zaar auch getan hat, ein Assistententeam benennen, welches ihm bei seiner Aufgabe in Zukunft helfen wird. Darüber wer dies sein wird, unterrichten wir euch natürlich rechtzeitig. Ich wünsche diesen Trainern, welche meinen Platz einnehmen werden ebenso viel Erfolg und Spaß mit dem Team wie ich ihn hatte.

Zum Schluss möchte ich euch noch sagen, dass ihr mich ja nicht los seid. Wir werden uns weiterhin bei den Turnieren sehen, und ich werde euch auch weiterhin mit meinem Rat zur Seite stehen, wenn ihr mich danach fragt. Ich danke euch noch einmal für alles, und hoffe wir sehen uns bei den Landes- und Bundesturnieren.

Mit sportlichen Grüßen Werner

Text: Werner Soßna

WAKO Jahreshauptversammlung in Köln

Nachdem es in der WAKO Deutschland e.V. weiterhin gut läuft, gab es bei der Jahreshauptversammlung, welche wieder in Köln stattfand nichts gravierendes zu vermelden. Der Verband funktioniert und in den Landesverbänden steigen die Mitgliederzahlen.

Hauptziel ist weiterhin die Aufnahme und Anerkennung im Deutschen Sportbund, welches man mit Unterstützung eines Anwalts weiterhin vorantreiben will. Man blickt also zuversichtlich in die Zukunft und wird alles daran setzen die WAKO Deutschland e.V. weiter nach vorne zu bringen.

Einige Posten wurden neu besetzt und man erwartet sich davon auf diesen Gebieten einen weiteren Aufschwung. Werner Soßna trat schweren Herzens auf eigenem Wunsch von seinem Amt als Vollkontakt Bundestrainer das er 20 Jahre ausgeübt hatte zurück. Seine Verpflichtungen im Weltpräsidium lassen ihn keine Zeit mehr diesen Posten so auszufüllen wie er sich das vorstellt. So können die Sportler nun von einer neuen Person wieder optimal bei den Turnieren betreut werden.

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurde auch ein Funktionär der WAKO Deutschland e.V. ausgezeichnet. Michael Wübke bekam vom Weltverband für seine geleistete Arbeit als Leichtkontakt Bundestrainer und den Aufbau des Landesverbandes Hamburg den 6. Meistergrad verliehen. Weltvizepräsident Werner Soßna überreichte zusammen mit WAKO Präsident Peter Zaar bei der Jahrshauptversammlung der WAKO Deutschland in Köln die Urkunde.

 
  Michael Wübke (Mitte) mit Weltvizepräsident Werner Soßna (li) und WAKO Präsident Peter Zaar.

Leichtkontakt Europameisterschaft in Guimaraes / Portugal

Julia Irmen wird souverän Europameisterin

Die Europameisterschaften in Guimaraes/Portugal vom 26. bis 30. November 2008 wurden im Leichtkontakt von Russland dominiert. Russland setzt schon seit Jahren erfolgreich ein universelles Kickboxen um und kann sich zudem unter Profibedingungen auf den Jahreshöhepunkt vorbereiten. Das Ergebnis ist eindeutig. Sieben Goldmedaillen in vierzehn Gewichtsklassen. Umso erfreulicher für Deutschland ist, dass Christian Pohl und Julia Irmen ihre russischen Gegner ausschalten konnten. Neben Fabian Fingerhut gehörten die beiden zu den stärksten deutschen Kämpfern. Das deutsche Team erkämpfte einen fünften Platz in der Nationenwertung.

Der erste Kampf mit deutscher Beteiligung war allerdings wenig erfolgreich. Viktor Hait (-74kg) startete zwar stark, musste jedoch in jeder Runde gegen Ende viele Punkte abgeben. Ein ausgeglichener Kampf wurde zu seinem Nachteil entschieden. 2:1 Kampfrichterstimmen zugunsten von Ivo Furrer aus der Schweiz. Auch Jessica Heimann (-55kg) hatte in ihrem ersten Kampf das Nachsehen. Jessica gab alles verlor aber letztendlich gegen eine zu starke Dorota Gozina aus Polen. Stefanie Kemper (-70kg) musste sich in ihrem ersten Kampf Lilia Zaidvlova aus Russland stellen. Stefanie fightete zwar bis zum Schluss, ihre gefürchteten Kicks zum Kopf kamen jedoch nicht wie gewohnt. Trotz einer starken letzten Runde konnte sie den Punktevorsprung der Russin nicht mehr aufholen. Yamille Castillo Preuß (-50kg) traf in ihrem ersten Kampf auf die mehrfache Weltmeisterin Reka Krempf aus Ungarn. Diese stellte von Anfang an klar, wer hier den Kampf machen wird. Yamille versuchte bis zum Ende alles, fand aber nicht die geeigneten Mittel. Auch Melanie Pflüger (-65kg) musste sich einer Ungarin geschlagen geben. Bojana Dancsecs ließ Melanie wenige Möglichkeiten, ihre Stärken erfolgreich ins Ziel zu bringen. Immer wieder setzte sie Melanie überfallartig unter Druck und bestimmte den Kampf. Obwohl Melanie vieles versuchte, konnte sie sich gegen die starke Ungarin nicht durchsetzen. Mike Höfer (-89kg) hatte gegen den sehr starken Alexander Solovev aus Russland das Nachsehen. Mike gestaltete in Runde zwei und drei den Kampf ausgeglichen, doch der Russe wusste seine Reichweitenvorteile geschickt zu nutzen. Am Ende unterlag Mike Höfer knapp nach Punkten.

Auch Arsim Demusi (-69kg) ist im ersten Kampf ausgeschieden. Dabei hatte es Arsim selbst in der Hand. Gegen Kevin Meunier aus der Schweiz gestaltete er einen ausgeglichenen Kampf. Erst in der letzten Runde entschied der Schweizer den Kampf mit einem sehenswerten Kopftreffer zum 2:1 Kampfrichterstimmen für sich. Mehr Glück hatte dagegen sein Vereinskollege aus Siegen Massut Haqparast (-63kg). Er besiegte den Rumänen Oprea Nicusor deutlich nach Punkten. Massud kämpfte taktisch hervorragend und lies sich auf keinen längeren Schlagabtausch ein. Er konterte seinen Gegner geschickt aus und holte auch im Vorwärtsgang wertvolle Punkte. Auch im zweiten Kampf zeigte Massud eine sehr souveräne Leistung. Ihm gegenüber stand ein äußerst unordotox kämpfender Stuard Larson aus England gegenüber. Der Engländer setzte sich zwar letztendlich durch, aber Massud Haqparast bewies, dass er im Kickboxen eine große Zukunft wird. Bis ins Viertelfinale kämpfte sich Giovanni. Er besiegte Yasir Celik aus der Türkei deutlich mit 3:0 Kampfrichterstimmen. Dabei ließ Giovanni nichts anbrennen. Er traf mit seinen Kicks zum Körper und zum Kopf und war auch im Boxen der bessere Kämpfer. Gegen den Polen Michal Wetzlak fand Giovanni dagegen nie richtig in den Kampf. Der Pole zeigte zu Beginn viel Respekt, legte diesen dann aber von Minute zu Minute mehr ab und setzte Giovanni unter Druck. Mit drei Kopftreffern kämpfte sich der Pole einen Punktevorsprung heraus dem Giovani hinterher lief. Er versuchte zwar alles und konnte noch einige Punkte gut machen, doch der Pole war clever genug seinen Vorsprung über die Zeit zu retten.

Christian Pohl gewinnt die Bronzemedaille

Christian Pohl (-79kg) besiegte im Viertelfinale Zeljan Jesic aus Kroatien klar nach Punkten. Anschließend lieferte er dem Russen Sergey Farelov einen packenden Kampf. Die Punkteführung wechselte dauernd, was beide Seiten viele Nerven kostete. Letztendlich gewann Christian aufgrund einer enormen Steigerung in der dritten Runde,  in der er mit seinen Kicks zum Kopf mehrere Treffer landen konnte. Im Halbfinale wartete dann der mehrfache Weltmeister Zoltan Dansco aus Ungarn auf ihn. Die erste Runde entschied Christian für sich. Er bewegte sich gut und machte viele Punkte. Durch die zunehmende Härte des Ungarn ab der zweiten Runde drehte der Kampf. Die Kampfrichter unternahmen nichts gegen das Vollkontaktkickboxen, so dass Zoltan Dansco den Schüler von Peter Zaar förmlich überrannte. Christian versuchte zwar gegen zu halten, zeigte sich auch technisch und taktisch mindestens gleichwertig. Am Ende konnte er sich gegen die Härte des Ungarn nicht mehr behaupten. Christian Pohl beendete das Turnier mit einer herausragenden Leistung und einer verdienten Bronzemedaille.

Fabian Fingerhut wird Zweiter

Seinen ersten Sieg auf dem Turnier feierte Fabian Fingerhut (-89kg) gegen den Portugiesen Pedro Correia. Schnell erarbeitete sich Fabian ein großes Punktepolster, welches er bis zum Schluss kontinuierlich ausbauen konnte. Auch in der nächsten Runde war Fabian seinem Gegner in allen Belangen überlegen. Der Pole Rafak Alexadrowicz konnte die erste Runde zwar noch etwas mithalten, doch ab der zweiten Runde bot Fabian einen super Kampf. Fabian ließ keinen Zweifel aufkommen, wer hier als Sieger die Matte verlassen würde. Er traf mit seinen Kicks und Händen nach belieben und sicherte sich überlegen das Halbfinale. Dort wartete nun der amtierende Weltmeister Gavin Williamson aus Großbritannien. Dieser kämpft äußerst unbequem und unorthodox. Mit unfairen Mitteln versuchte der Engländer den Kampf zu verzögern. Er ließ sich fallen und simulierte eine Verletzung um Fabian aus den Rhythmus zu bringen. Fabian behielt dagegen seine klare Linie und lag eine Minute vor Schluss knapp in Führung. Der Engländer gab den Kampf auf. Das Finale hat Fabian Fingerhut gegen Ildar Gabbasov aus Russland leider verloren. Fabian kam mit dem Stil des Russen nicht zurecht. Dieser bewegte sich zu gut und punktete stark mit seiner Führhand. In der letzten Runde kam Fabian zu Beginn noch einmal und konnte den Vorsprung verringern. Doch als auch der Russe legte noch einmal zu und entschied den Kampf. Fabian Fingerhut sicherte sich auf der Europameisterschaft eine verdiente Silbermedaille.

Julia Irmen holt überragend Gold

Julia Irmen besiegte zu Beginn Lilia Sharapova aus Russland. Obwohl die Russin immer wieder gefährlich wurde, konnte Julia ihr den eigenen Kampfstil aufzwingen und den Sieg souverän  sichern. Im nächsten Kampf gegen Gaia Tintori aus Italien ließ Julia ebenfalls nichts anbrennen. Julia bestimmte zu jedem Zeitpunkt das Kampfgeschehen und punktete die Gegnerin mit ihren schnellen Hand- und Fußtechniken aus. Auch Radivic Tamara auch Slowenien bereitete Julia wenig Probleme. Drei Runden lang ließ die Deutsche der Gegnerin nicht den Hauch einer Chance und zog überlegen ins Finale ein. Dort wartete dann eine alte Bekannte. Gegen die Ungarin Klara Morton gab es in der Vergangenheit schon Siege und Niederlagen. An diesem Tag sollte die glückliche Gewinnerin aus Deutschland kommen. Julia bestimmte den Kampf von Anfang an, musste sich aber vom Axtkick der Ungarin in acht nehmen. Mit den schnellen Angriffen der Deutschen kam die Ungarin dagegen nicht zurecht. Die Ungarin versuchte zwar mit ihren Kicks die Distanz zu halten, aber Julia kämpfte clever und ergriff immer wieder die Initiative. Kurz vor Ende wurde es dann doch noch einmal spannend. Völlig überraschend bekam Julia einen Minuspunkt, was  drei Trefferpunkte Abzug bedeutete. Für zwei der drei Kampfrichter gab es dennoch keinen Zweifel. Die bessere und damit die verdiente Siegerin konnte nur Julia Irmen heißen.

Die Bundestrainer Peter Zaar und Martin Albers bescheinigten dem deutschen Team sehr gute bis herausragende Leistungen auf den Europameisterschaften 2008, auch wenn die drei erreichten Medaillen leicht unter dem Erwartungen blieben. Auch Kai Becker löste seine Aufgabe als Deutscher Kampfrichter hervorragend. Wie schon in den Jahren zuvor, gehörten die Deutschen Kampfrichter immer zu den Besten auf den internationalen Turnieren.

Zu den Bildern

Text:Martin Albers / Fotos: Werner Sossna

Nach oben