Geschichte und Situation in Deutschland

WAKO Berlin Brandenburg

Auch in Deutschland hat der Verband eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Er erlebte viele Sternstunden, doch es gab auch immer wieder Rückschläge zu verkraften. Es verlief nicht alles reibungslos, auch wenn Deutschland unter der Führung von Georg F. Brückner viele große Erfolge feiern konnte.

Nach dem Rücktritt von Brückner musste sich der Verband neu aufstellen. Die finanziellen Herausforderungen wuchsen und wurden nach der WM von 1995 in Stuttgart zum Problem, so dass der damalige Deutsche Kickbox Verband 1997 Konkurs anmelden musste.

Um das Kickboxen in Deutschland nicht untergehen zu lassen wurde am 05.07.1997 die WAKO Deutschland e.V. gegründet. Auch für den neuen Verband war der Start nicht leicht und die finanzielle Situation verbesserte sich nur langsam. Eine weitere schwierige Situation entstand im Jahr 1999 durch die EM in Leverkusen, die den Verband erneut stark belastete.

Alle waren sich einig, dass es so nicht weiter gehen konnte. Es kam zu einer dramatischen Mitgliederversammlung, in der Neuwahlen anstanden da der damalige Präsident Ludger Dietze nicht mehr zur Wahl stand. Zunächst war niemand bereit, das sinkende Schiff WAKO Deutschland zu übernehmen.

Letztendlich war es Peter Zaar der sich dazu durchringen konnte, als Präsident die Führung des Verbandes zu übernehmen und das Schiff wieder auf Kurs zu bringen und so die WAKO Deutschland e.V. vor dem Untergang zu retten.

Ihm standen mit Michael Wübke als Vizepräsident und Werner Soßna, ebenfalls als Vizepräsident und Geschäftsführer, zwei weitere engagierte Kickboxer zur Seite.

Seit diesem historischen Wechsel in der Verbandsführung geht es mit der WAKO Deutschland stetig bergauf. Nicht nur in finanzieller, sondern auch in sportlicher Hinsicht.

Das Führungsteam besetzte wichtige Positionen mit Personen, bei denen Kickboxen ebenfalls eine besondere Rolle einnimmt und die Interesse daran zeigten, den Verband stärker zu machen. Was dem Führungsstab und seinen Helfern in den folgenden Jahren auch gelang.

Die Turnierorganisation wurde immer wieder verbessert, die Kampfrichterausbildung vorangetrieben und das Online Scoring-System bei den Turnieren eingeführt.

So fanden immer mehr Vereine den Weg in die WAKO und der Verband wurde von Jahr zu Jahr größer. Erfreulich ist auch die große Zahl von Mädchen und Frauen die im Kickboxen aktiv sind und von Anfang an in unserem Sport integriert waren.

2011 forcierte die WAKO Deutschland mit dem Projekt DOSB ihre Bemühungen auf dem Weg, die seit langem angestrebte Anerkennung des Verbandes durch den Deutschen Olympischen Sportbund zu erlangen. Zur deutschen Meisterschaft in Leipzig startete die Imagekampagne „KICKBOXEN – WIR gehören zur deutschen SPORTFAMILIE“.

Im Jahr 2015 wurde mit Jürgen Schorn (Präsident) sowie Rudi Brunnbauer, Dirk Kindl und Andreas Riem als Vizepräsidenten ein neuer Vorstand gewählt.

Der WAKO Deutschland e.V. sind zurzeit 15 Landesverbände angeschlossen, von den auch fast alle von den jeweiligen Landessportbund anerkannt sind. Im Jahr 2017 konnte die WAKO in Deutschland 362 Mitgliedsvereine mit rund 24.000 Mitgliedern verbuchen.

Am 25.08.2016 beantragte die WAKO Deutschland die Aufnahme in den DOSB. Am 2. Dezember 2017 war es dann so weit. Der Bundesfachverband für Kickboxen e.V. (WAKO Deutschland) wurde Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und ist damit der nationale Spitzenverband für die Sportart Kickboxen.
Die WAKO Deutschland wurde der Gruppe der Nichtolympischen Verbände zugeordnet. Dies ist aus deutscher Sicht ein weiterer Meilenstein in der Geschichte dieser immer noch jungen Sportart.

Nach dem Rücktritt des Präsidenten Jürgen Schorn kam es im Februar 2021 zu Neuwahlen, bei denen Oliver Hahl als Präsident und Andreas Riem mit Frank Feuer als Vizepräsidenten bestätigt wurden.
Durch die Aufnahme in den DOSB und die Anerkennung der WAKO durch das IOC, mit der berechtigten Chance olympische Disziplin zu werden, sind die Herausforderungen an den Verband größer denn je.
Das neue Präsidium stellt sich mit großer Energie und Engagement den anstehenden Aufgaben um unseren Sport national und international in die Zukunft zu führen.