Europameisterschaft in Varna

Mittwoch 1. Wettkampftag

Arben Ftac siegte nach einem spannenden Kampf der lange Zeit ausgeglichen war gegen Streich Anton (Schweiz) mit 15:11. Pech hatte Sandra Melcher, sie verlor ihren ersten Kampf gegen -55 kg Sandra Melcher gegen Billie Abdulla (England) mit 10:11 in der Verlängerung. Ebenfalls mit einer Niederlage endete der Kampf von Michael Diener. Er unterlag nach drei Runden gegen den Polen Sakek Pucharcz mit 0:3 Kampfrichterstimmen. Nikolaj Ride hatte etwas Glück bei seinem ersten Kampf. Der Arzt brach den Kampf gegen Artur Cieciusa (Polen) nach der ersten Runde wegen einer Verletzung des Polen ab. Robert Knödlseder konnte seinen Kampf gegen Belguith Malek (Schweiz) souverän mit 19:13 gewinnen. Ebenso wie Sandra erging es auch Nicole Blab. Nicole führte kurz vor Ende des Kampfes gegen Maria Bourdala aus Griechenland ehe sie die Treffer zur 18:19 Niederlage hinnehmen musste. Ebenfalls ausgeschieden ist im Vollkontakt trotz gutem Kampf Serdar Kaplan. Er unterlag dem Ungarn Gabor Gorbics mit 0:3 Kampfrichterstimmen. Auch für Faton Rexhaj war das Turnier nach der ersten Runde bereits zu Ende. Auch er gab alles, konnte aber die 12:14 Niederlage gegen Emanuil Dimitrov (Bulgarien) nicht abwenden. Mit einem  10:8 Erfolg konnte Christian Welker in die nächste Runde einziehen. Er besiegte mit dem Schweizer Christian Boujibar einen der Mitfavoriten auf den Titel. Auch Daniel Händel kam mit der Doppelbelastung als Coach und Kämpfer im ersten Kampf gut zurecht. Er siegte in seinem Kampf gegen den Russen Ivan Bebik mit 26:18 Treffern. Robert Knödlseder konnte auch seinen zweiten Kampf gegen Robert Sczezesnewsko (Polen) 16:10 gewinnen. Damit sicherte sich Robert die Bronzemedaille. Danach folgten mit den Niederlagen von Ftac Arben gegen Santon Keorin aus Belgien (9:18) und Nik Bachinger gegen den starken Ungarn  Szolt Nagy zwei schlechte Nachrichten. Beide mussten sich nach guten Kämpfen geschlagen geben. Ebenso erging es Christian Lohmann. Er verlor seinen Kampf gegen Gaulis Dimitri (Schweiz) leider nach Punkten. Nach gutem Beginn kam Christian plötzlich nicht mehr mit dem Gegner zurecht und musste so die Niederlage hinnehmen. Dimitri Hait kam eine Runde weiter. Er siegte nach drei Runden in denen er seinen Gegner Antic ( Serbien) klar beherrschte mit 3:0 Kampfrichterstimmen. Lukasz Makarewicz  konnte im Anschluss seinen Kampf gegen den Österreicher Patrick Gerdenitsch klar mit 3:0 Kampfrichterstimmen gewinnen. Yamille Castillo Preuß verlor dagegen ihren Kampf gegen Plamena Dinova aus Bulgarien knapp mit 1:2 Kampfrichterstimmen. Es folgte die Eröffnungsfeier. Danach siegte im Viertelfinale Daniel Händel gegen den an Nummer eins gesetzten Türken Ozcan Cakmakc nach einem spannenden Kampf mit 15:13 Treffern und steht im Halbfinale. Daniel Händel hat die Bronzemedaille sicher. Und auch Sabine Seifert konnte ihren ersten Kampf gewinnen. Sie besiegte nach einem tollen und hart geführten Kampf die Türkin Seda Duyan Aygun mit 3:0 Punktrichterstimmen. In der zweiten Runde musste die Türkin nach einem harten Treffer zu Boden und angezählt werden. Dies war die Wende im Kampf. Damit hatte Deutschland zwei Medaillen schon sicher.


Donnerstag 2. Wettkampftag

Am zweiten Tag fanden am Morgen die Formenwettkämpfe mit Waffen statt. Im Formenwettbewerb war an diesem Tag nur Judith Weck auf der Matte. Sie erreichte in der Waffenkategorie den 5. Platz. Ein kleiner Patzer kostete ihr Rang vier. Dennoch eine tolle Leistung. Die Kämpfe im Semi- und Vollkontakt begannen im Anschluss um 11.00 Uhr (10.00 Deutscher Zeit). Alle die am zweiten Tag an der Reihe waren  hatten die Chance sich mit einem Sieg eine Medaille zu erkämpfen. Da gab es gleich zu Beginn zwei weitere Medaillen für Deutschland. Adriane Doppler und Johannes Wolf konnten sich mit ihren Siegen ebenfalls bereits die Bronzemedaille sichern. Adriane gewann ihren Kampf gegen Amalia Koleva (Bulgarien) bereits in der zweiten Runde mit 13:3 Treffern durch technisches ko. Johannes Wolf tat sich gegen Roman Oanasiuk (Ukraine) schwer und erst eine Steigerung in der dritten Runde brachte den Sieg. Es folgten zwei weiter Medaillen für unser Team. Christian Welker konnte sich gegen Steve de Block knapp mit 13:12 Treffern durchsetzen und das obwohl er schon mit 1:7 im Rückstand lag. In der dritten Runde drehte er den Kampf noch zu seinen Gunsten. Auch Julia Irmen kam ins Halbfinale und sicherte sich eine Medaille. Sie besiegte in ihrem Kampf Nicole Trimmel (Österreich) deutlich mit 3:0 Kampfrichterstimmen. Pech hatte Nikolaj Ride gegen Pzodan Torchev (Bulgarien). Er verlor nach Punkten. Es ist leicht von Fehlurteilen zu sprechen und wer mich kennt, weiß dass ich Niederlagen unserer Sportler auch wenn sie knapp ausfallen akzeptieren kann. Doch in diesem Kampf  war Nikolaj der klar bessere Mann. So war für mich das Urteil mehr als unverständlich. Aber vermutlich war es für das Fernsehen wieder einmal wichtig einen Bulgaren im Finale zu haben. Auch Nadia Fritsche schaffte es leider nicht. Obwohl sie der Russin Irena Gavrelova einen super Kampf lieferte und beide Kämpferinnen Treffer austeilten und einsteckten reichte es am Ende nicht ganz. Nadia verlor knapp nach Punkten, konnte mit ihrer gezeigten Leistung aber sehr zufrieden sein. Mit Dimitri Hait und Lukasz Makarewicz hatten zwei weitere Sportler die Chance eine Medaille für Deutschland zu holen. Und Sabine Seifert, Robert Knödlseder und Daniel Händel konnten aus ihrer Bronzemedaille eine silberne machen. Robert Knödlseder schaffte dies auch mit einem Sieg gegen Svonko Gribl: Er gewann in der Verlängerung mit zwei Treffern unterschied und stand somit im Finale.

Bronze für Daniel Händel

Eine Bronzemedaille gab’s im letzten großen Internationalen Turnier seiner Laufbahn für Daniel Händel. Er unterlag Lee Matthews aus England und belegte somit den dritten Platz. Noch einmal ein gutes Resultat angesichts der starken Gegner. Auch mit seinem Einstand als Bundestrainer konnte er ganz zufrieden sein. Immerhin hatte das Semikontaktteam bis dahin eine Bronze und eine Silbermedaille sicher und drei Kämpfer hatten noch die Chance aus Bronze Silber oder gold zu machen. Mit dem undankbaren fünften Platz musste sich Dimitri Hait zufrieden geben. Er unterlag dem Bärenstarken Norweger Christian Kutningen der am Ende auch Europameister wurde, nach einem von beiden Seiten hart geführten Kampf in dem sich die Kämpfer nichts schenkten, nach Punkten. Im Anschluss unterlag Lukasz Makarewicz dem Griechen Veniamin Davidis nach einem ebenfalls hart geführten Gefecht mit 1:2 Punktrichterstimmen.

Bronze für Adriane Doppler und Christian Welker

Adriane unterlag der Slowenin Ana Znaor knapp mit 14:16 Treffern und sicherte sich damit ebenfalls den dritten Platz und die Bronzemedaille. Ebenso wie Christian Welker. Er verlos gegen Lasold Bombos (Ungarn) nach gutem Start ebenfalls nach Punkten und musste somit ebenfalls mit der Bronzemedaille zufrieden sein. Damit sah das Ergebnis bis zu diesem Zeitpunkt folgendermaßen aus. Im Semikontakt von neun deutschen Teilnehmern drei Bronze Medaillen und eine Silbermedaille welche  noch zu Gold werden konnte. Im Vollkontakt hatten von elf Teilnehmern bisher drei eine Bronzemedaille sicher. Diese konnten noch zu Silber oder Gold werden. An diesen Tag kämpften noch Sabine Seifert und Johannes Wolf um den Einzug ins Finale. Am dritten Tag dann Julia Irmen um die Bronzemedaille. Im Vollkontakt im Vergleich zum letzten Jahr in dem keine Medaille erkämpft wurde eine deutliche Steigerung.

Bronzemedaille für Sabine Seifert

Sabine verlor leider nach gutem Kampf mit 1:2 gegen die boxerisch bessere und spätere Europameisterin Nadiya Khayeno aus der Ukraine. Sabine zeigte trotz der Niederlage bei ihrem ersten internationalen Auftritt im Vollkontakt eine gute Leistung und konnte mit der Bronzemedaille angesichts der starken Gegnerinnen auch zufrieden sein.

Bronze auch für Johannes Wolf

Auch Johannes sicherte sich die Bronzemedaille. Gegen den Polen gab Johannes alle, doch eine gebrochene Rippe gleich zu Beginn des Kampfes behinderten ihn doch in seinen Aktionen. So siegte der Pole mit 0:3 Kampfrichterstimmen und für Johannes gab es am Ende die Bronzemedaille. So hatte vom Vollkontaktteam am letzten Tag noch Julia Irmen die Chance aus Bronze Silber oder Gold zu machen.


Freitag 3. Wettkampftag.

Silbermedaille für Robert Knödlseder

Robert Knödlseder erkämpfte sich bei der Europameisterschaft in Varna die Silbermedaille. Er verlor gegen den Ungarn Kristian Jaroszkievicz das Finale knapp nach Punkten. Robert gab im Kampf drei Runden lang alles, doch die Kampfrichter sahen viele seiner Kicks einfach nicht und wertenden meist nur die Handtechniken des Ungarn. Trotzdem kann das Semikontaktteam mit den drei Bronzemedaillen von Adriane Doppler, Christian Welker und Daniel Händel, sowie der silbernen von Robert Knödlseder mit dem Abschneiden sehr zufrieden sein.

Im Vollkontakt zog Julia Irmen mit einem spektakulären ko Sieg nach nur ca. 30 Sekunden ins Finale ein. Ein gedrehter Sidekick zum Körper brachte die frühe Entscheidung für die Deutsche Kämpferin. Damit stand Julia im Finale und kämpfte am letzten Tag um die Goldmedaille. Weiterhin waren noch die Formenläufer am letzten Tag am Start und konnten ebenfalls noch für Medaillen sorgen.


Samstag letzter Wettkampftag.

Silbermedaille für Julia Irmen

Julia Irmen unterlag im Finale gegen die Polin knapp nach Punkten und sicherte sich die Silbermedaille. Julia kam mit dem Stil der Polin, welche laufend klammerte und den Kampf so unterbinden konnte nicht so zurecht. So musste sie sich mit der Silbermedaille zufrieden geben.

Bronzemedaille für das Team

Beim Teamfight erkämpfte sich das deutsche Team mit Christian Welker, Robert Knödlseder, Ftac Arben, Faton Rexhaj, Adriane Doppler und Nicole Blab die Bronzemedaille. Den ersten Platz sicherte sich Ungarn welche die Italiener im Finale besiegen konnten. Mit Deutschland auf Platz drei kamen die Engländer. Deutschland besiegte im Viertelfinale das Team aus Russland und hat mit dem dritten Platz beweisen, dass wir zu den vier Besten Teams in Europa zählen. Und das obwohl so starke Kämpfer wie Harald Schmidt oder z.B. Tonbias Weiss nicht dabei waren. Die im Teamkampf eingesetzten Sportler enttäuschten jedoch nicht und zeigten eine tolle Leistung.

Bei den Formenläufern erreichte Homayun Bayani den vierten Platz. Auf Platz fünf kam Judith Weck und den siebten Platz belegte bei ihrem ersten Internationalen Auftritt Sarah Weber. Auch die Forenläufer zeigten gute Leistungen und dürfen in der Zukunft auf eine Medaille hoffen.

Insgesamt kann die Europameisterschaft als ein gutes Turnier gesehen werden. Eine Silber und  drei Bronzemedaillen im Semikontakt, eine Silber und zwei  Bronzemedaillen im Vollkontakt sowie die Bronzemedaille im Teamfight waren ein durchaus gutes Ergebnis. Fehlt für die Zukunft nur noch eine Medaille bei den Formenläufern. Der Teamgeist war hervorragend. So unterstützten die Vollkontaktkämpfer auch die Semikontaktsportler bei ihren Kämpfen und umgekehrt. Dies galt auch für die Formenläufer.

Ein großes Lob auch an die Kampfrichter Kathrin Soßna und Rainer Giel, welche wieder zu den besten des Turniers gehörten.

Das Deutsche Team bei der Europameisterschaft.

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Text/Fotos: Werner Sossna

Kickboxen auf höchsten Niveau in Biedenkopf

WAKO-Deutschland lud zum Georg F. Brückner Gedenkpokal

Am 11. Oktober 2008 lud die WAKO-Deutschland zum Georg F. Brückner Gedenkpokal. Ausrichter war der Budo-Club-Biedenkopf aus Hessen, der mit den Organisatoren der WAKO-Deutschland für einen reibungslosen Turnierablauf sorgte. 340 Sportler in den Disziplinen Musikformen, Semi-, Leicht- und Vollkontakt waren nach Biedenkopf gekommen um sich in ihren Gewichtsklassen zu messen.  Das dritte Bundesturnier der Saison gilt als Qualifizierungsturnier für die Weltmeisterschaft 2009. Nur die nominierten Kadersportler aus dem Vollkontakt haben in diesem Jahr geschlossen auf einen Start verzichtet, um die Teilnahme an den Europameisterschaften (20. – 27. Oktober 2008 in Varna/Bulgarien) aus Verletzungsgefahr nicht zu gefährden.

In allen Disziplinen wurde hart um den Titel des Deutschlandpokalsiegers gekämpft. Ein großes Highlight konnten die Zuschauer bereits zu Beginn des Wettkampfes bewundern. Im Vollkontakt +91kg standen sich Welt- und Europameister im Leichtkontakt Giovanni Nurchi und Profi-Weltmeister im Vollkontakt Alexander Melcher gegenüber. Beide begegneten sich mit Respekt, doch schnell stellte sich heraus, wer den Kampf für sich entscheiden würde. Alexander Melcher demonstrierte immer wieder seine Überlegenheit und setzte Nurchi mächtig zu. Dieser konnte sich zwar mit eleganten Aktionen zu Wehr setzen, den Sieg von Melcher allerdings nie gefährden. Auch die Kampfrichter waren davon überzeugt und werteten den Kampf klar für Alexander Melcher. Ebenso überlegen war Klemens Ruder aus Bayern in der Klasse VK -71kg. Hier konnte Ruder alle Gegner besiegen und souverän den Titel des Deutschlandpokalsiegers erkämpfen. Ruder musste an diesem Tag lediglich im Leichtkontakt, das Finale der Klasse  -69kg verloren geben. Bei den Damen waren es zwei bekannte Leichtkontaktkämpferinnen, die den Titel für sich entscheiden konnten. Stefanie Kemper (VK -60kg) und Jessica Heimann (VK -56kg) besiegten jeweils ihre Gegnerinnen in den jeweiligen Gewichtsklassen. Beide sicherten sich zudem den Titel in ihren Gewichtsklassen im Leichtkontakt. Heimann konnte das Finale in der LK -55kg gegen Rebecca Brendl gewinnen und Kemper siegte bei den Damen LK -65kg gegen Melanie Pflüger.

Christian Pohl (LK -79kg) und Fabian Fingerhut (LK -89kg) rechtfertigten ebenfalls mit herausragenden Leistungen ihre Nominierungen für die Leichtkontakt Europameisterschaften. Beide zeigten sehr überzeugende Vor- und Finalkämpfe und deuteten damit Medaillenchancen auf internationaler Ebene an. Schwieriger hatte es dagegen Victor Hait in der Klasse LK -74kg. Trotz guter Leistungen scheiterte er im Finale an einem gut aufgelegten Sascha Schuchardt aus Köln.

Im Semikontakt konnte Favorit und Neu-Bundestrainer Daniel Händel in der Gewichtsklasse +94kg sein ganzes Können zeigen. Souverän besiegte er alle Gegner und sicherte sich den Titel zum Deutschlandpokalsieger. Auch mit Robert Knödlseder (SK -84kg) und Carolin Pitzke (SK -60kg) demonstrierten zwei Favoriten aus Bayern ihre Klasse und verwiesen ihre Gegner/Innen auf die Plätze. In der Klasse -89kg sorgten zwei Akteure der WAKO Hessen für Aufsehen. Im Finale schlug Frank Stretz den Routinier Andreas Riem in einem packenden Kampf und wurde Gewinner in seiner Klasse.

In den Musikformen konnte Elfi Tausendfreund zweimal ganz oben auf das Treppchen steigen. In den Disziplinen Hardstyle und Hardstyle mit Waffen überzeigte sie die Kampfrichter. Bei den Herren war es erneut Michael Möller, der in diesen beiden Disziplinen  die Gegner auf die Plätze verwies.

Neben den guten Leistungen der Sportler muss auch das Engagement der Kampfrichter, die über einen langen Tag ihr bestes gegeben haben, hervorgehoben werden. Um 19.00 Uhr fand ein gut organisiertes Turnier der WAKO Deutschland dann sein verdientes Ende.

Text: Martin Albers

Jugend – und Junioren Weltmeisterschaft in Neapel

Mittwoch der erste Wettkampftag!!

Das Turnier begann leider mit schlechten Nachrichten. Die beiden ersten unserer Kämpfer sind ausgeschieden. Dennis Redöhl verlor leider gegen den Europameister Carmelo Rosta (Italien) mit 2:12 Treffern und auch Jürgen Kuschtan unterlag nach einem guten Kampf gegen den Bärenstarken Zoltan Laszak (Ungarn) mit 1:2 Kampfrichterstimmen. Hoffen wir, dass es besser weitergeht. Dann folgten endlich erfreuliche Nachrichten. Simone Michele siegte klar mit 11:1 über Ante Lozo (Kroatien) und kam eine Runde weiter. Dies gelang ebenfalls Paul Schewtschenko der nach einem starken Kampf gegen Tomi Pecar (Slowenien) mit 3:0 Kampfrichterstimmen siegreich war. So konnte es weitergehen. Und es gab weiterhin erfreuliche Nachrichten. Auch unser kleinster im Team Erwin Krechlok konnte seinen Kampf klar mit 6:1 gegen Jaco Smit (Südafrika) gewinnen und stand somit ebenfalls in der nächste Runde. Dann ging es Schlag auf Schlag. Auch Philipp Ruckdeschel ist in der zweiten Runde. Er siegte mit 14:5 gegen Edwin Gromila (Kroatien). Und es wurde ein ganz guter Tag für das Deutsche Team. Mit einem knappen aber verdienten 6:5 Sieg kam auch David Herzog gegen Arron O Connor (Irland) eine Runde weiter. Mit technischen k.o 15:5 siegte Alexander Gleixner über Toni Ivanov (Bulgarien). Nach den vielen Siegen folgte leider eine Niederlage. Gian Golpira hatte nach einem guten Kampf, der ausgeglichen war, gegen Darren O Brian (Irland) leider verloren. Einige Kämpfer kommen noch und einige die schon gekämpft haben müssen ein zweites Mal auf die Kampffläche. Leider ging es mit den schlechten Nachrichten weiter, wie zuvor mit den guten. Michael Dolganov unterlag Derrick Bennett (Südafrika) nach Punkten. Hoffen wir, dass unser Team bald wieder auf die Erfolgsspur zurück findet.

Es folgte ein Wechselbad der Gefühle. Nach der schlechten Nachricht erneut eine schlechte und dann jedoch  zwei gute. Brian Niebergall siegte gegen Simon Burgin (Schweiz)  mit technischem ko. Beim Stand von 13:3 wurde der Kampf abgebrochen. Danach gab es leider wieder eine schlechte. Paul Schewtschenko verlor wie schon im letzten Jahr bei der EM gegen  Alexander Burkin (Russland) nach Punkten. Doch dann folgte erneut eine gute Nachricht, denn  Simone Michele siegte nach spannendem Kampf gegen Andrea de Santo Italien) mit 12:11 Treffern. Und gleich noch eine gute Nachricht. Alexander Haidamak kam ebenfalls eine Runde weiter, da sein Gegner Orman Safarov (Azerbaijan) nicht zum Kampf angetreten ist. Danach gewann PhilippRuckdeschel seinen zweiten Kampf gegen Luka Vindis Slowenien) ebenfalls mit 18:8 Treffern durch technisches ko. Und als letzte Meldung zum Ende des ersten Wettkampftages konnte Eugen Kuschtan  gegen Dominik Stephenson (Irland) deutlich mit 3:0 Kampfrichterstimmen den Sieg nach Hause bringen, auch wenn die Iren dies anders sahen und Protest einlegten. Das änderte jedoch nichts an Eugens Sieg. Zehn Siege und nur fünf Niederlagen sind für den ersten Tag ein gutes Resultat.


Donnerstag der zweite Wettkampftag!!

Es wurde ein harter Tag. Unsere Kämpfer hatten bei der Auslosung leider wenig Glück und so trafen die meisten heute auf starke Italiener die auch noch den Heinvorteil haben oder auf starke Leute aus Griechenland, die sich hier als technisch sehr stark gezeigt haben. Es würde also nicht leicht werden. Der zweite Tag begann besser als der gestern. Zwei Kämpfer waren bereits am Start, beide konnten gewinnen und haben somit schon die Bronzemedaille sicher. Fast zeitgleich mussten Brian Niebergall und Philipp Ruckdeschel auf die Matte. Philipp Ruckdeschel siegte gegen Napoleon Robolakis (Griechenland) mit technischem ko. Beim Stand von 13:2 war der Kampf beendet. Auch Brian Niebergall konnte sich mit 12:8 gegen Francesco Stranto (Italien) durchsetzen. Somit gleich erfreuliche Nachrichten zu Beginn des Tages. Danach folgte leider auch gleich eine schlechte Nachricht. Katharina Bierbass unterlag Vittoria Annuziati (Italien) mit 22:12 Treffern.

Es gab eine weitere Medaille für Deutschland. Simone Michele besiegte den starken Ahileas Foufounis (Griechenland) nach einem spannenden Kampf mit 12:9 Treffern und hat Bronze somit sicher. Bronze auch für Philipp Ruckdeschel. Leider hat Philipp den Einzug ins Finale nicht geschafft. Obwohl er einen super Kampf lieferte verlor er am Ende mit 12:14 Treffern. Wir wollen die Schuld nicht bei den Kampfrichtern suchen, doch bei diesem Kampf war der Hauptkampfrichter schon sehr Sehbehindert. Er sah keinen der Sidekicks von Philipp die immer zuerst im Ziel waren, dafür aber die Backfist des Ungarn Laszo Ando die immer erst danach im Ziel war. Schade für Philipp. Die Bronzemedaille hat er sich redlich verdient. Bei einem besseren Hauptkampfrichter wäre auch der Einzug ins Finale möglich gewesen. Trotzdem “Glückwunsch zum 3. Platz bei der Weltmeisterschaft”

Gleich nach Philipp musste Alexander Gleixner auf die Fläche. Er zog mit einem klaren technischen ko ins Halbfinale ein und sicherte sich somit ebenfalls schon einmal Bronze. Beim Stand von 11:1 gegen Vincenzo Sivero (Italien) war der Kampf beendet. Bisher hat das Team 4 Bronzemedaillen sicher. Drei davon können noch zu Silber oder gold werden. Kein schlechtes Ergebnis, das ja noch besser werden kann. Fast zeitgleich mussten Brian und David auf die Kampffläche. David Herzog verlor seinen Kampf um den Einzug ins Halbfinale gegen Nicolo Cipiti (Italien) mit 9:12 Punkten.

Bronze auch für Brian Niebergall. Für Brian der an diesem Tag ja schon einen Sieg verbuchen konnte ging es bei dem Kampf um den Einzug ins Finale. Die deutschen Betreuer wussten, dass dies gegen den starken Laszlo Goemboes (Ungarn) sehr schwer werden würde. Brian verlor nach guten Kampf mit 12:8 Treffern und sicherte sich damit die Bronzemedaille. Auch an Brian natürlich ein  “Glückwunsch zum 3. Platz bei der Weltmeisterschaft”

Wieder fanden drei Kämpfe fast zeitgleich statt. Im ersten verlor Alexander Haidamak gegen  Fabian Cormollot (Frankreich) klar mit 0:3 Kampfrichterstimmen. Alexander hatte bereits Mitte der zweiten Runde Konditionsprobleme und somit gegen den guten Franzosen keine Chance. Erwin Krechlok schaffte wie schon einige Teamkollegen zuvor den Sprung in die Medaillenränge. Gegen Bence Himler (Ungarn) siegte er nach einem spannenden Kampf knapp aber hochverdient mit 7:6 Treffern.

Bronze für Simone Michele. Es scheint ein Tag der Bronzemedaillen zu werden, denn auch Simone Michele schaffte nicht den Einzug ins Finale. Er unterlag dem US-Amerikaner  Dave Clark ebenfalls denkbar knapp mit 12:13. Leider unternahmen die Kampfrichter nichts gegen die Fallsucht des US Boys der sich mit dieser Taktik den Angriffen des deutschen entzog und somit Gegentreffer verhinderte. Aber auch an Michele natürlich ein  “Glückwunsch zum 3. Platz bei der Weltmeisterschaft”

Und noch eine Bronzemedaille für Deutschland. Bronze gab es für Alexander Gleixner. Er verlor im Halbfinale gegen den Ungarn Szabolcs Haska denkbar knapp mit 12:13 Punkten.  “Glückwunsch zum 3. Platz bei der Weltmeisterschaft” an Alexander Gleixner.

Folgende Sportler kämpften noch um den Einzug ins Halbfinale bzw. das Finale:

-63 kg Eugen Kuschtan – Daniel Komara (Slowakei)
-69 kg Artur Reis – Oskar Vaensberger (Lettland)
-37 kg Erwin Krechlok – Marty Barry (Irland)
+69 kg Florian Kröger  – Myratzay Utegenov ( Kazachstan)
+65 kg Melanie Fischer – Maja Britvic (Croatien)

Wir hatten heute einfach kein Glück. Bronze für Erwin Krechlok. Auch unser kleinster im Team verlor seinen Halbfinalkampf. Es war umso tragischer, dass er sich erst in der Verlängerung mit 7:9 Treffern gegen Marty Barry (Irland) geschlagen geben musste. Auch an unseren kleinsten im Team einen besonders großen  “Glückwunsch zum 3. Platz bei der Weltmeisterschaft”

Und es gab noch zwei Medaillen für Deutschland. Zuerst konnte sich Eugen Kuschtan gegen Daniel Komara (Slowakei) deutlich mit 3:0 Kampfrichterstimmen durchsetzen. Gleich danach gelang das gleiche auch Artur Reis gegen Oskar Vaensberger (Lettland). Somit hat unser Team noch zwei Bronzemedaillen sicher. Die bisherige Ausbeute: Acht Bronzemedaillen von denen drei noch Gold oder Silber werden können und noch eine Chance eine weitere Bronzemedaille oder mehr zu erkämpfen.

Danach  war erst einmal viel Stress angesagt, denn ein Kämpfer nach dem anderen muss in kurzen Abständen oder Zeitgleich auf die Fläche. Zuerst setzte sich Eugen Kuschtan gegen Daniel Komara (Slowakei) mit 3:0 Kampfrichterstimmen klar durch. Dann siegte Artur Resi ebenfalls deutlich gegen Oskar Vaensberger (Lettland). Somit standen zwei weitere unserer Sportler im Halbfinale. Im Anschluss kämpften Eugen, Artur und Florian Kröger zeitgleich so dass Rainer Giel sich bei Eugen an der Kampffläche aufhielt, Bianka bei Melanie war und ich Florian betreute.

Eugen Kuschtan holt Bronze. Eugen verlor leider seinen Kampf gegen den Kroaten Dominik Sulz und sicherte sich wie schon einige andere Deutsche Sportler die Bronzemedaille. Um diese ging es bei Florian Kröger gegen Myratzay Utegenov ( Kazachstan). Florian beherrschte seinen Gegner und zog Mühelos ins Halbfinale ein und holte eine weitere Bronzemedaille für Deutschland. Für Melanie Fischer ging es schon um den Einzug ins Finale. Auch sie setzte sich gegen Maja Britvic (Croatien) mit 2:1 durch. Einer der Punktrichter hatte vermutlich einen anderen Kampf gesehen, denn Melanie war deutlich überlegen. Sie hat damit Silber schon sicher und kämpft morgen um die Goldmedaille.

Drei Deutsche Sportler im Finale!! Auch Florian Kröger setzte sich unter dem Jubel der deutschen Kämpfer mit 2:1 Kampfrichterstimmen durch. Er lieferte sich mit dem US Amerikaner einen packenden Fight und war am Ende der Sieger. Somit stehen mit Melanie, Artur und Florian drei Deutsche im Finale. Die Finalkämpfe werden morgen ab 14.00 Uhr stattfinden.

Artur Reis zieht ebenfalls ins Finale ein. Artur konnte sich mit 3:0 Kampfrichterstimmen gegen Ferane Szep aus Ungarn durchsetzen und steht somit morgen ebenfalls im Finale. Als letzter kämpft noch Florian Kröger gegen Daniel  Pickard (USA) um den Einzug ins Finale.


Freitag der dritte Wettkampftag!!

Heute fanden ab 14.00 Uhr die Finalkämpfe statt. Artur Reis ging so um 14.40 Uhr gegen Maxim Vavilkin (Russland) auf die Matten. Gleich danach kämpfte Florian Kröger gegen Samuel Pilko (Österreich) Um 16.50 Uhr wird dann Melanie Fischer gegen Kerstin Drosg (Österreich) um Gold kämpfen.

Deutschland hat zwei Weltmeister!!!!

Artur Reis und Florian Kröger haben es geschafft!!

Artur Reis und Florian Kröger haben es geschafft!! Mit ihren vielleicht besten Leistungen des Turniers konnten beide ihre Kämpfe gewinnen. Artur Reis war gegen den Russen der klar bessere Mann und siegte verdient mit 3:0 Kampfrichterstimmen. Er suchte gegen den größeren Russen immer wieder den Nahkampf und sammelte Punkt für Punkt. So war das Ergebnis das auch der Russische Coach akzeptierte mehr als verdient. Eine tolle Leistung wurde belohnt.

Gleich nach Artur musste Florian auf die Matte. Und auch er bot eine überragende Leistung gegen seinen Gegner aus Österreich. Vor allen zu Beginn der zweiten Runde traf Florian mit sechs Kicks den Österreicher am Kopf und baute seinen Vorsprung der ersten Runde aus. Auch sein Erfolg war aufgrund seiner Leistung mehr als verdient. Gratulation an die beiden WELTMEISTER!!26.09.2008 – – 17.25


Melanie Fischer wird Vizeweltmeisterin !!

Melanie Fischer unterliegt Kerstin Drosg (Österreich) im Finale und wird Vizeweltmeisterin. Trotz einer guten Leistung reichte es für Melanie nicht ganz zum Titel. Sie gab bis zum Schluss alles und unterlag am Ende knapp nach Punkten. Dennoch ist auch dieser zweite Platz eine tolle Leitung für die junge Kämpferin aus Deutschland.

Damit ging auch dieser Tag zu Ende. Mit sechs Bronze- und einer Silbermedaille sowie zwei Weltmeistertiteln bei nur 17 deutschen Teilnehmern ist dies das beste Resultat der vergangenen Jahre. Das neue Trainerteam hat hervorragende Arbeit geleistet. Doch das ist noch nicht das Ende der WM, denn das Team ist hungrig geworden. Morgen will man nun auch im Teamkampf im Semikontakt an den Start gehen. Vielleicht gibt es da ja auch noch eine Medaille.


Samstag der letzte Wettkampftag!

Es wurde wieder ein erfolgreicher Tag. Auch wenn einige gestern Abend nach den Erfolgen schon ein wenig gefeiert haben (außer denen die heute noch einmal an den Start müssen) ging es allen heute sehr gut. Ab 13.00 Uhr fanden die Mannschaftskämpfe statt. Auch wir hatten ein Team gemeldet. Insgesamt waren 15 Teams am Start. Und es waren sehr starke Teams dabei. Favoriten waren ganz klar die Ungarn. Dennoch konnte mit etwas Glück für unser Team vielleicht auch eine Medaille drin sein.


Eine weitere Medaille für Deutschland. BRONZE für das Deutsche Team!

Für das Deutsche Team waren Brian Niebergall, Michele Simone, Alexander Gleixner und Katharina Bierbaß am Start. Im ersten Kampf trafen die Deutschen auf das Team von Slowenien. Dieses konnte nach tollen kämpfen mit 24:13 besiegt werden. Im Viertelfinale waren die Österreicher unser Gegner. Diese hatten zuvor Kanada aus dem Turnier geworfen. Mit ihrem Kämpfer Bründel hatten die Österreicher den stärksten in ihren Reihen. Dieser machte allein gegen Kanada 20 Punkte. So war die Aufgabe für die Deutschen Betreuer einen Kämpfer gegen den Österreicher zu stellen, der nicht versuchte Punkte zu machen, sondern möglichst wenig Treffer zu bekommen um den Rückstand möglichst gering zu halten, so dass die anderen im Team diesen noch aufholen konnten. Man entschied sich für Simone Michele, der diese Aufgabe hervorragend löste und nur drei Punkte gegenüber von Bründel verlor. Die anderen des Team holten diesen Rückstand auf und Katharina führte bis kurz vor Schluss mit einem Treffer, Dann jedoch konnten die Österreicher ausgleichen und es ging in die Verlängerung. Deutschland hatte das Recht einen Kämpfer auf die Matt zu senden gegen den die Österreicher dann ihren Kämpfer stellen mussten. Natürlich dachten die Österreicher egal welchen Kämpfer das deutsche Team stellt,  sie würden auf alle Fälle Bründel dagegen stellen und dieser war einer der absoluten Top Kämpfer des Turniers. Er wurde im Semi- wie im Leichtkontakt Weltmeister. So entschieden sich Rainer und Bianka noch einmal Katharina auf die Matte zu schicken. Und da die Österreicher gegen eine Frau ebenfalls eine Frau auf die Matte schicken mussten wurden sie ihrer stärksten Waffe beraubt. Und Katharina konnte sich gegen die Österreicherin behaupten und das Deutsche Team zog mit einem 28:26 Sieg ins Halbfinale ein. Hier unterlag man allerdings den starken Ungarn und sicherte sich die Bronzemedaille. Sieger wurde das Kiralli Team aus Ungarn vor dem zweiten Ungarischen Team. Mit Deutschland auf dem dritten Platz landete die Mannschaft aus Italien.

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Text/Fotos: Werner Sossna

Treffen des WAKO Weltpräsidiums in Budapest

Ich möchte euch über die wichtigsten Punkte der Sitzung des Weltpräsidiums in Budapest informieren. Bei dieser Sitzung  konnte das WAKO Präsidium auch Tamas Ajan, der Mitglied im Olympischen Komitee ist, begrüßen. Dieser hatte erfreuliche Nachrichten für die WAKO Verantwortlichen. So hat das IOC festgestellt, dass was die  Turniere der WAKO in Punkto Qualität der Organisation, Regeln, Wettkämpfer, Computerequipment etc. betrifft, weiter ist als viele Sportarten welche schon vom IOC anerkannt sind. Die WAKO sollte den hier beschrittenen Weg weiter gehen. Ein wichtiger Punkt für die Anerkennung des IOC sind die Antidopingkontrollen. Auch hier zeigte sich Tamas Ajan erfreut, dass die WAKO diesen vorgegebenen Weg des IOC beschreitet. Weiterhin hat die WAKO bewiesen dass sie die größte Kickboxorganisation ist, und hat deshalb auch in vielen Ländern vom olympischen Komitee des Landes die Anerkennung erhalten. Für eine Anerkennung als olympische Sportart sei es nach erst zwei Jahren Wartezeit seit der Aufnahme in die GAISF noch ein wenig früh. Doch in einigen Jahren ist eine Aufnahme der als Olympische Sportart durchaus denkbar. Erfreuliche Nachrichten somit für das Präsidium der WAKO.

Die Mitglieder des WAKO Board of Directors mit dem IOC Vizepräsidenten Tamas Ajan (4.von rechts) beim Board Meeting in Budapest.

Text/Foto: Werner Sossna

Vollkontakt Nationalkaderlehrgang in Mannheim

Am 14. und 15.06.2008 fand in Mannheim der erste Lehrgang des Vollkontakt Nationalkaders im Jahr 2008 statt. Nach der Deutschen Meisterschaft hatten die Bundestrainer Ferdinand Mack und Werner Soßna die Kadersportler eingeladen. Leider haben wieder einmal viele der Sportler aus den verschiedensten Gründen abgesagt. Einige waren auch nur am Samstag oder Sonntag anwesend. Diejenigen welche nach Mannheim kamen, bereuten ihr kommen jedenfalls nicht. In einer lockeren Atmosphäre absolvierten die Kadersportler an den zwei Tagen vor allem Trainingseinheiten für die Grundlagenausdauer. Es wurden jedoch auch verschiedene Angriffs – und Ausweichtechniken sowie Bewegungsarten einstudiert. Auch das Sparring – diesmal jedoch mehr in Form vom bedingtem Sparring – kam nicht zu kurz. Die Sportler hatten jedenfalls ihren Spaß und lernten einige neue Dinge dazu. Am Ende jeden Tages hatten die Teilnehmer des Lehrgangs noch die Gelegenheit sich in der Sauna oder dem Dampfbad sowie dem Whirlpool des Fitnesscenters zu entspannen. Die Termine  für die nächsten Lehrgänge finden die Kadersportler im Internet.

Die Teilnehmer an beiden Tagen – Mehr Fotos gibt es hier Zu den Bildern

Text/Fotos: Werner Sossna

Zahlreiche etablierte Sportler überzeugen auf der Deutschen Meisterschaft in Siegen

Auf dem ersten Blick scheint es wenig Überraschungen zu gegeben zu haben, aber das Kickbox-Wochenende der WAKO-Deutschland im Siegerland hatte es in sich. Der Kenner war schon beim Betreten der Halle beeindruckt, denn der organisatorische Rahmen in Siegen strahlte viel Professionalität aus. Insgesamt fanden sich am 31. Mai und 1. Juni 2008 insgesamt 453 Sportler aus ganz Deutschland zur Deutschen Meisterschaft ein. Die Teilnehmer mussten sich zuvor auf ihren Landesmeisterschaften mühsam für diesen nationalen Jahreshöhepunkt qualifizieren. Jeder Landesverband durfte die vier Bestplatzierten einer Gewichtsklasse zur Deutschen Meisterschaft nominieren.

Am Samstag trugen die Jugend und die Junioren in ihren Gewichtsklassen die Titelkämpfe aus. Auch die Formenläufer zeigten bereits am Samstag ihr Können. Unter ihnen Daniel Gärtner aus Bayern. Gärtner startete in den Disziplinen Herren Hardstyle mit und ohne Waffen und konnte sich gleich zweimal den Titel des Deutschen Meisters sichern. Auch Judith Weck konnte zweimal den Titel in den Disziplinen Hardstyle mit und ohne Waffen bei den Damen souverän gewinnen.

Die Erwachsenen starteten am Sonntag in den Disziplinen Leicht- und Semikontakt auf vier Kampfflächen. Das zahlreiche Publikum konnte sich mit Hilfe elektronischer Anzeigentafeln jederzeit über den Turnier- und Kampfverlauf auf den einzelnen Kampfflächen informieren.

Im Semikontakt war es bereits in der Klasse -74kg spannend. Sascha Gräske aus Leipzig und Arten Ftac aus Bayern standen sich hier im Finale gegenüber. In einem technisch sehr sehenswerten  Kampf schenkten sich beide nichts, wobei Sascha Gräske am Ende den Sieg für sich entscheiden konnte. In der Klasse -63kg konnte Joachim Weißhardt weiterhin Titel sammeln. Trotz seines fortgeschrittenen Alters lässt sich der Baden Württemberger nicht von den jungen Sportlern beeindrucken und holte erneut den Titel des Deutschen Meisters in seiner Gewichtsklasse. In den Klassen -89kg mit Daniel Weil und in der Klasse -94 kg mit Michael Steier konnten ebenfalls zwei Favoriten souverän ihre Gegner auf die Plätze verweisen. Lediglich in der Klasse -94kg stand mit Daniel Schulz ein neues Gesicht ganz oben auf dem Podium. Bei den Damen siegte erwartungsgemäß die Weltmeisterin Melanie Moder in der Klasse -65kg. Mit viel Erfahrung und vielseitigen Angriffs- und Kontertechniken ließ Moder ihrer Gegnerin Stefanie Deiß aus Hessen kaum Chancen. Ähnlich erging es Carolin Pitzke in der Klasse -60kg. Nach einem rein bayrischen Halbfinale stand ihr im Finale Nicole Blab gegenüber. Obwohl Blab alles versuchte, konnte sich Carolin Pitzke letztendlich aufgrund blitzschneller Hand- und Fußtechniken durchsetzen.

Im Leichtkontakt startete Lokalmatador Massud Haqparrast in der Klasse -63kg. In den Vorkämpfen konnte sich Haqparrast klar durchsetzen. Im Finale gegen Nicolay Ride wurde es dagegen eng. Doch mit der Unterstützung seiner zahlreichen Fans aus Siegen und mit einer taktischen Glanzleistung konnte der junge Sportler das Finale für sich entscheiden. Hervorragende Siege feierten auch die Brüder Hait in den Klasse -69kg (Dimitri) und -74kg (Viktor). Während Viktor Hait zwei gut aufgelegte Gegner wie Sascha Schuchardt aus Köln oder Michael Pabst aus Hamburg besiegte, konnte sich Dimitri Hait gegen den Bayer Nik Bachinger durchsetzen. In der Klasse -84kg siegte Stephan Bücker ohne größere Probleme. Insbesondere mit Hilfe seiner unbequemen Fußtechniken ließ der Stuttgarter seinen Gegner wenig Chancen. In der Klasse -89kg kam es erneut zum Finale Fabian Fingerhut (Darmstadt) gegen Mike Höfer (Remscheid). Obwohl Fingerhut sich erneut gegen Höfer durchsetzen konnte, zeigten beide ein nicht ganz so hochklassiges Finale wie auf der IDM im April in Ebern. Eine kleine Überraschung gab es in der Klasse -79kg. Hier setzte sich Christian Pohl aus Köln verdient durch. Auch die Titel in den Klassen -94kg und +94kg gingen nach Köln. Hier setzten sich Welt- und Europameister Giovanni Nurchi und Roman Reusch ungefährdet durch. Bei den Damen konnte Tanja Floegel in der Klasse -70kg erneut überzeugen. Die Hamburgerin setzte sich in einem hohen Tempo gegen ihre Gegnerin Sabine Schnell im Finale durch. Sabine Seifert besiegte in der Klasse -55kg Jessica Heimann und Melanie Pflüger gewann ihre Klasse -60kg. Spannend war es zudem in der Klasse -50kg, in der Yamile Castillo gegen Tanja Clausewitz das Nachsehen hatte. Julia Göldner bewies in der Klasse -70kg ihre gesamte Klasse. Göldner trat selbstbewusst auf und ließ ihren Gegnerinnen kaum Chancen. Im Finale besiegte Stefanie Kemper aus Köln.

Aufgrund der hochklassigen Kämpfe, einem hervorragend organisierten Turnier und solider Kampfrichterleistungen war die Deutschen Meisterschaft wieder einmal die beste Werbung für den Sport und eine beispielhafte Empfehlung für die Aufnahme in den Deutschen Olympischen Sportbund.

Text: Martin Albers

Leichtkontakt Nationalkader trifft sich in Köln

Die Internationale Deutsche Meisterschaft ist vergangen, aber der erste Saisonhöhepunkt, die Deutsche Meisterschaft steht noch bevor. Anlass genug, die derzeitigen Spitzenathleten des Deutschen Kickboxens zu einem ersten Nationalkadertreffen einzuladen. Unter den Augen des neuen Trainerstabes rund um Peter Zaar reisten neben den etablierten Sportlern zahlreiche neue Gesichter zum Lehrgang, um ihre Ambitionen auf eine Nominierung zur Europameisterschaft zu unterstreichen. Im Kölner Sportcenter Hara konnten sich die 20 Sportlerinnen und Sportler in vielen spezifischen Trainingseinheiten beweisen. Auf dem abwechslungsreichen Programm am 3. und 4. Mai standen neben dem Wettkampfsparring auch Technikeinheiten und Handicapsparrings. Das Trainerteam zog am Sonntag Nachmittag ein positives Fazit zum Leistungsstand der Sportler. Wir können uns also auf hochklassige und spannende Kämpfe auf der Deutschen Meisterschaft am 31. Mai 2008 in Siegen freuen.

Text/ Fotos: Martin Albers

German Open in Ebern

700 Sportler aus 22 Nationen kämpften um die Internationale Deutsche Meisterschaft

Bundestrainer Peter Zaar fasste es mit den Worten: “Es ist schon eine Sensation, was der 15jährige Dennis Stockhammer hier erreicht hat” zusammen. Es war schon spät geworden am 19. April 2008 in Ebern. Viele der etwa 700 gemeldeten Sportler aus 22 Nationen hatten auf der diesjährigen Internationalen Deutschen Meisterschaft bereits ihre Kämpfe hinter sich, als sich im Finale der Klasse +94 kg der Österreicher Rupert Gritsch und der Gelsenkichener Stockhammer gegenüberstanden. Einige Jahre jünger, dafür aber schon gewitzt und frech, setzte Dennis Stockhammer die Anweisungen seines Trainer um und gewann verdient den Titel zum Internationalen Deutschen Meister 2008. Es waren noch weitere Youngster, die für Furore sorgten. So zum Beispiel Massud Haqparast aus Siegen. Zwar konnte sich Massud nicht ins Finale der Klasse -63kg vorkämpfen, reiste aber mit einem hervorragenden dritten Platz heim. Anders Johannes Wolf aus Ingolstadt. In der Klasse -67kg bot dieser eine überzeugende Leistung und erklomm das Treppchen im Leicht- wie auch im Vollkontakt (-60kg) bis ganz nach oben. Bei den etablierten Stars setzte sich Weltmeister Giovanni Nurchi in der Klasse -94kg ungefährdet durch. Auch Stefan Bücker ließ in der Klasse -84kg nichts anbrennen und siegte souverän. Sehr spannend entwickelte sich dagegen das Finale in der Klasse -89kg. Hier hat sich Fabian Fingerhut aufgrund einer technisch-taktischen Meisterleistung knapp aber verdient gegen einen stark aufgelegten Mike Höfer durchgesetzt. Bei den Damen gewann in der Klasse -60kg, in einem sehr stark besetzten Feld, Stefanie Kemper. Auf dem Weg zum Titel besiegte sie unter anderem eine starke Julia Göldner. Jessica Heimann kämpfte sich bis ins Finale der Klasse -55kg gegen hochkarätige Gegnerinnen durch. Hier musste sie sich knapp gegen die starke Fatma Zaaboula aus Frankreich geschlagen geben. Den Titel in der Klasse +70kg konnte sich Tanja Floegel sichern. Im Finale stand ihr Sabine Schnell gegenüber. Diese konnte zwar technisch und kämpferisch überzeugen, musste sich aber nach Punkten der Hamburgerin Floegel geschlagen geben.

Auch im Semikontakt entwickelte sich ein gemischtes Bild. Hier konnten zahlreiche ausländische Kämpfer, darunter einige aus Tschechien, Belgien, Polen und der Schweiz, den Internationalen Deutschen Titel gewinnen. Bei den Damen erkämpfte Adriane Doppler wie erwartet den ersten Platz in der Klasse -70kg. Im Finale setzte sie sich souverän gegen Lisa Erdmann durch. Sandra Melcher aus Fulda siegte im Finale der Klasse -55kg gegen Dana Rüger aus der Schweiz. Bei den Männern war es wieder einmal Daniel Händel, der sich in der Klasse -94kg den Titel erkämpfen konnte. Im Finale hatte er jedoch kein leichtes Spiel. Ihm gegenüber stand kein anderer als Michael Kruckenhauser. Der Weltmeister aus Österreich forderte Händels ganzes Können. Dieser ließ sich aber nicht beeindrucken und siegte in einem sehenswerten Finale. Ftac Arben aus Bayreuth ließ in der Klasse -74kg nichts anbrennen. Taktisch gut eingestellt verwies er den Belgier Bertalan auf den zweiten Platz. In der Klasse -84kg siegte erwartungsgemäß Svonko Gribl. Der TopTen-Star verwies Gegner wie Krämer Noheijl aus Tschechien auf die Plätze.

Für viel Aufsehen sorgten wieder einmal die Formenwettkämpfe des Turniers. Die Disziplin Hard Style mit Waffen konnte Judith Weck bei den Damen gewinnen. Ohne Waffen gelang ihr der zweite Platz hinter Tina Koder aus Slowenien. Bei den Herren in der Disziplin Softstyle mit Waffen belegte Homayun Bayani hinter Bundestrainer Michael Möller ein guter Platz 2. Michael Möller gewann auch den Titel im Hardstyle ohne Waffen.

Im Vollkontakt sorgten Dimitri Hait und Camelo Conar für Aufsehen. Im Finale der Klasse -75 kg schien Hait zwar der taktisch besser eingestellte Kämpfer, aber Conar setze sich mit harten Faust- und Trittkombinationen zur Wehr. Beide schenkten sich nichts, wobei sich Haits langjährige Routine letztendlich auszahlte. Er erarbeitete sich verdient den Titel in seiner Gruppe. Bei den Herren -81kg erkämpfte sich Gregor Reinhardt den höchsten Podiumsplatz, während sich in der Klasse -86kg der Berliner Rolle durchsetzte. Den Deutschen Kämpfern machten in vielen anderen Klassen insbesondere die Franzosen zu schaffen, die in den Klassen -67kg, -94kg und bei den Damen -52kg Gold errungen. Bei den Deutschen Damen war es unter anderem Julia Göldner, die sich im Gegensatz zum Leichtkontakt in der Klasse VK -65kg den ersten Platz sicherte. Sabine Seifert aus Ebern holte den ersten Platz (VK – 56kg) durch einen souveränen Sieg über Emilija Kobronova aus Mazedonien.

Die Internationale Deutsche Meisterschaft zeichnete sich neben den hochklassigen Sportlerleistungen auch durch die lobenswerte Arbeit der Schiedsrichter und durch die reibungslose Organisation und Durchführung des Veranstalters und der Turnierleitung aus. Nächster Höhepunkt im Kickboxen wird die Deutsche Meisterschaft am 31. Mai und 1. Juni 2008 in Siegen sein.

Text: Martin Albers

16. WAKO Weltmeisterschaft Semi- und Vollkontakt sowie Musikformen in Coimbra / Portugal

Dienstag 27.11.2007

Das Deutsche Team ist Müde aber gut in Coimbra angekommen. Beim Wiegen gab es keine Probleme, so dass alle beruhigt ihre Zimmer beziehen konnten. Am Mittwoch hatte das Team noch frei. Es finden nur die Auslosung und die Kampfrichterseminare statt. Am Donnerstag beginnen dann die Wettkämpfe. Bei der WM waren 43 Nationen mit 609 Startern anwesend. Im Semikontakt betrug die Starterzahl 205, im Vollkontakt 253 und der Rest verteilt sich auf Musikformen und Aerokickboxen. 12 Teams hatten sich für den Teamkämpfe angemeldet.

Donnerstag 29.11.2007

Am Donnerstag ging es dann um 10.15 Uhr in der Klasse  -71 kg mit Klemens Ruder gegen Sanjin Pol Vrgoc (Kroatien) los. In einem guten Kampf in dem Klemens dieses Mal auch seine Füße einsetzte, konnte sich keiner der Beiden Kämpfer in den ersten beiden Runden einen Vorsprung erkämpfen. Nach einer starken dritten Runde in der Klemens noch einmal alles gab siegte er verdient mit 3:0 Kampfrichterstimmen und zog in die nächste Runde ein.

-69 kg Christian Welker  gegen Petar Zivkov (Bulgarien). Ohne Probleme zog Christian in die nächste Runde ein. Er besiegte seinen Gegner aus Bulgarien mit 19:9 Treffern souverän  durch technisches ko. Sein Gegner kam mit der Schnelligkeit der Angriffe von Christian nicht zurecht und musste 20 Sekunden vor Ende der Kampfzeit den entscheidenden Treffer hinnehmen.

-67 kg Nik Bachinger gegen Stepan Avramidi (Kazachstan). Leider hat es den ersten Deutschen erwischt. Nik hatte gegen den starken Kasachen einen schweren Stand. Dieser deckte den Deutschen mit schweren Treffern ein und bewies schon zu Beginn des Turniers die Vormachtstellung der Russischen Länder. Nik hielt bis zum Schluss dagegen, verlor aber am Ende mit 0:3 Punktrichterstimmen und schied aus.

-79 kg Tobias Weiss gegen Eric Dubois (Canada). Tobias hat die erste Hürde genommen. Mit 10:4 besiegte er den Kanadier klar nach Punkten. Ihm standen jedoch noch schwere Aufgaben bevor. Er hatte in seiner Klasse beim Auslosen kein Glück und einen Hammerpool bekommen in dem alle starken Kämpfer vertreten waren, während im anderen Pool viele schwächere Kämpfer standen. Schon der nächste Gegner war wohl einer der schwersten. Er traf auf den Ungarn Szolt Morati.

-55 kg Natalia Hein gegen Eirin Dale (Norwegen). Überhaupt nicht in den Kampf fand Natalia gegen die Norwegerin. Diese punktete immer wieder mit der Faust und der Fuß von Natalia kam nicht wie gewohnt. So verlor Natalia am Ende nach Punkten den Kampf.

-94 kg Michael Steier gegen Christopher Rappold (USA). Nur zu Beginn konnte der US Amerikaner mithalten. Dann legte Michael los, steigerte sich von Treffer zu Treffer  und baute seinen Punktevorsprung kontinuierlich aus. Zum Ende der zweiten Runde machte Michael den Treffer zum 15:5 und siegte somit durch technisches ko.

-74 kg Ftac Arben gegen (Ugur Gueven (Türkei). Es lief ganz gut für unser Team. Zwischen Ftac Arben und seinem Gegner entwickelte sich ein spannender Kampf in dem sich keiner einen Vorsprung erkämpfen konnte. Nach zwei Runden stand es 9:9 unentschieden. In der dritten Runde konnte sich Arben mit einem Punkt absetzen. Der Türke versuchte nun alles und lief immer wieder in die Konter des Deutschen. Am Ende siegte Arben mit 14:10 Treffern und stand in der nächsten Runde.

-65 kg Nadia Fritsche Nicole Trimmel (Österreich). Beim Vollkontaktteam lief es nicht so gut. Mit Nadia Fritsche ist bereits die zweite Teilnehmerin ausgeschieden. Nadia konnte die erste Runde für sich entscheiden. Die Gegnerin die zweite. Die dritten Runde war lange Zeit ausgeglichen. Dann hatte die Österreicherin jedoch mehr zuzusetzen und siegte am Ende knapp.

-84 kg Robert Knödlseder gegen Christophe Leuba (Schweiz). Zu Beginn war der Kampf noch ausgeglichen. Doch dann zog Robert davon. Auch er verstand es seinen Punktevorsprung auszubauen. Zu Beginn der dritten Runde siegte Robert durch technisches ko mit 17:7 Treffern.

-65 kg Melanie Moder gegen Krystyna Szytenchelm (Polen). Auch Melanie tat sich wie einige andere zu Beginn schwer. Als sie ihre Betriebstemperatur erreicht hatte baute auch sie ihren Vorsprung aus. Ihre Gegnerin hielt jedoch dagegen und konnte immer wieder verkürzen. Am Ende siegte Melli jedoch mit 16:4 durch und kam ins Viertelfinale.

-71 kg Klemens Ruder gegen Svetoslav Maleshko ( Bulgarien). Der Bulgare verlangte Klemens alles ab. Auch dieser Kampf war wie viele andere knapp. Am Ende setzte sich Klemens der über mehr Kondition verfügte mit 3:0 Richterstimmen durch. Der Bulgare hatte dabei noch Glück, denn noch eine Minute länger und er wäre vermutlich k.o. gegangen.

-91 kg Lukas Makarewizc gegen Serek Karakas (Türkei): Auch im Vollkontaktkader ging es nun aufwärts. Lukas zeigte eine gute Leistung und kann sich sicher noch steigern. Er bestimmte gegen den Türken den Kampf ohne sich jedoch Punktemäßig klar abzusetzen. Doch durch seine Willenskraft legte er zum Ende des Kampfes noch einmal zu und siegte verdient mit 3:0 Richterstimmen.

+91 kg Michael Diener gegen Alexey Tokarev (Russland). Michael hatte es gegen den Russen schwer. Die erste Runde ging klar an den Russen. In der zweiten Runde kam Michael besser in den Kampf und konnte diese sogar knapp für sich entscheiden. Die letzte Runde ging dann jedoch wieder deutlich an den Russen, so dass die Niederlage mit 0: 3 Punktrichterstimmen nicht unerwartet kam.

-69 kg Christian Welker gegen Marek Svitec  (Tschechei). Der Kampf stand lange Zeit auf des Messers Schneide. Der Tscheche lag bis kurz vor Ende des Kampfes mit einem Treffer vorne. Sekunden vor Schluss konnte Christian ausgleichen. In der Verlängerung landete zuerst keiner einen Treffer. Kurz vor dem Ende der Verlängerung gelang dem Tschechen  der Treffer zum 14:15 Sieg.

Damit ging der erste Tag zu Ende. Ich denke dass unser Team bisher doch ein ganz gutes Ergebnis erreicht hatte. Sicher hatten nicht alle gewonnen, aber das war bei der Klasse der hier anwesenden Kämpfer auch nicht zu erwarten.


Freitag 30.11.2007

Der Freitag begann gleich mit einer Niederlage. Um 10.15 Uhr kämpfte Tobias Weiss gegen Szolt Moradi (Ungarn). In einem spannenden Kampf setzte sich der Ungar am Ende mit 9:7 Punkten durch.

Klemens Ruder gegen Dmytskov (Ukraine). Ein weiterer Deutscher ist ausgeschieden. Klemens konnte zum Kampf nicht antreten, weil sein rechtes Auge total zu geschwollen ist. Er hat im Kampf gestern harte Treffer einstecken müssen. Da er auf einem Auge gar nichts sehen kann, hat man sich aus gesundheitlichen Gründen dazu entschlossen nicht mehr zu kämpfen, was auch ich als sinnvoll ansah.

Heike Rings gegen Kuebra Lokot (Türkei). Heike schlug sich gegen die starke Türkin sehr gut. Die erste Runde konnte Heike für sich entscheiden. Dann wurde die Türkin jedoch immer stärker und sammelte vor allem mit ihrer starken Führhand Punkt um Punkt und konnte  sich die Runden zwei und drei sichern was letztendlich den Sieg bedeutete.

Robert Knödlseder gegen Zoltan Dansco (Ungarn). Einen super Kampf machte Robert gegen den starken Ungarn. Nachdem er lange Zeit zurück lag konnte sich Robert nach einer starken Aufholjagd  die Führung erkämpfen welche er bis Ende des Kampfes nicht mehr hergab. Er siegte am Schluss mit 17:14 Treffern auch wenn die Ungarn bei jedem Treffer den Robert zugesprochen kam lautstark protestierten. Man sollte sportlich fair sein und auch verlieren können, was bei diesem Turnier bei einigen nicht immer der Fall war.

Joachim Weißhardt gegen Taskin Kahveci (Türkei). Leider schon wieder eine schlechte Nachricht. Joachim ist in der Verlängerung ausgeschieden. Nachdem Joachim lange Zeit zurücklag, gelang ihm mit einer Energieleistung und einer tollen Aufholjagd kurz vor Ende der dritten Runde der Treffer zum Ausgleich und der Kampf ging in die Verlängerung. Auch hier ging es bis zum Schluss spannend zu. Dann ging der Türke in Führung und konnte diese die letzten Sekunden über die Zeit retten. Joachim verlor am Ende mit 20:21 Treffern nur knapp mit einem Punkt.

Carolin Pitzke gegen Emilia Szablowska (Polen). Es scheint ein schwarzer Tag für unser Team zu werden. Nachdem auch Carolin den Kampf lange Zeit ausgeglichen gestalten konnte musste sie sich am Ende doch mit 10:13 Treffern geschlagen geben. Der Kampf stand lange auf des Messers schneide denn keine der Kämpferinnen konnte einen Punktevorsprung heraus kämpfen. Als die Polin kurz vor Schluss mit einem Punkt in Führung ging, musste Carolin alles riskieren und lief mit der Schlusssirene in einen Kopftreffer. Schade denn auch bei ihr wäre wie bei einigen anderen auch mit etwas mehr Glück ein weiterkommen möglich gewesen.

Michael Steier gegen Michal Decain (Schweiz). Das Pech nimmt kein Ende. Konnte Michael den Kampf zu Beginn noch ausgeglichen gestalten musste er am Ende die Cleverness des Schweizers anerkennen, der einen Punkt nach dem anderen machte und am Ende als Sieger die Kampffläche verließ.

Melanie Moder gegen Patrizia Berlingieri (Schweiz). Einen spannenden Kampf der auch von der Taktik geprägt war bekamen die Zuschauer zu sehen. Dieser Kampf war drei Runden lang ausgeglichen. Mal führte Melli mit einem Punkt mal die Schweizerin. Nach drei Runden stand es 12:12 unentschieden. Melanie konnte sich zu Beginn der Verlängerung mit zwei Punkten absetzen. Am Schluss musste die Schweizerin, der die Zeit davonlief kommen und Melanie siegte mit 17:13 Treffern. Endlich wieder einmal ein Erfolgserlebnis für das Deutsche Team. Ob dies nun die Wende war?

Arben Ftac gegen Nikos Memmos (Griechenland). Leider war es nicht die Wende zum guten. Es ging weiter wie es begann. Die Deutschen kämpften gut, doch das Quäntchen Glück fehlte. Arben lag zu Beginn vorne und lieferte dem starken Griechen einen tollen Kampf. Am Ende unterlag Arben jedoch mit 15:20 Treffern.

Daniel Händel gegen Lee Matthews (England). Auch Daniel fehlte das Glück. Obwohl auch er gut vorbereitet war und sich auch gut fühlte geriet er schnell in Rückstand. Diesen konnte er immer wieder verringern ohne jedoch auszugleichen. Mit einem tollen Schlussspurt kam Daniel noch einmal heran. Doch am Ende reichte es auch für ihn nicht. Er verlor wie schon andere Deutsche vor ihm denkbar knapp mit 1 Treffer unterschied mit 20:21 Punkten.

Adriane Doppler gegen Connie Sue Brazelton (USA). Zumindest bei den Frauen lief es nun einigermaßen gut. Adriane setzte die Amerikanerin ständig unter Druck und hatte schnell einen Punktevorsprung herausgekämpft. Diesen baute sie bis zum Schluss weiter aus und gewann mit 19:9 Treffern durch technisches ko.

Lukas Makarewizc gegen Roman Beskishkov (Russland) Auch im Vollkontakt ging die Niederlagenserie weiter. Lukas zeigte Kämpferherz gegen den super starken Russen. Obwohl mehrmals angeschlagen biss er sich durch und fightete bis zum Ende mit. Am Schluss siegte der Russe dann jedoch erwartungsgemäß nach Punkten. Die Russen zeigen sich im Vollkontakt wieder einmal als übermächtige Nation.

Robert Knödlseder gegen Jasoh Grenier (Kanada) Mit Robert ist unsere letzte WM – Hoffnung bei den Männern ausgeschieden. Er unterlag dem Kanadier mit 10:16 Treffer. Wieder das gleiche Bild wie schon den ganzen Tag. Gut gekämpft, jedoch kein Glück gehabt und leider aus dem Turnier ausgeschieden. Zumindest hatte er eine Medaille erkämpft. Nun lag es bei den Frauen noch den einen oder anderen Titel zu holen.

Melanie Moder gegen Lorrainie Hughes (USA) Nach so vielen negativen  Nachrichten zwischendurch endlich mal wieder was positives. Melanie Moder kämpfte sich ins Finale. Sie besiegte die US Amerikanerin klar nach Punkten mit technischem ko. Beim Stand von 12:2 war der Kampf beendet und Melli im Finale.

Natalie John  gegen Olga Slavinskaya (Russland). Leider hatte ich den Kampf nicht gesehen da ich beim Kampf von Melanie Moder war. Man hat mich aber darüber Informiert, dass Natali John ihren Kampf verloren hat.

Sabine Schnell gegen Zita Zagyko (Ungarn) Mit der Niederlage von Sabine schwand auch die letzte Medaillenhoffnung des Vollkontaktteams. Nach doch ganz guten Ergebnissen in den letzten Jahren geht der VK Kader in diesem Jahr einmal leer aus.

Adriane Doppler gegen Ana Znaor Kroatien. Zum Schluss doch noch einmal eine erfreulich Meldung. Mit Adriane Doppler hatte Deutschland zwei Frauen im Finale. Adriane setzte sich gegen die Kroatin mit 18:15 Punkten durch und stand damit ebenfalls im Finale. Sie war der letzte Teilnehmer des deutschen Teams der eine Chance für den Finaleinzug hatte.

Zum Ende des Tages blieb eine negative Bilanz bei den Herren. Im Semikontakt nur eine Bronzemedaille durch Robert Knödlseder. Im Vollkontakt gar keine Medaille. Positiv dafür jedoch zwei Finalteilnehmerinnen bei den Damen im Semikontakt. Leider keine Medaille bei den VK Frauen.


Samstag 01.12.2007

Am Samstag standen die Musikformen sowie der erste Teil der Finale auf dem Programm. Auch unsere beiden Finalteilnehmerinnen waren auf der Matte.

Zuerst starteten die Herren im Hardstyle. Der Deutsche Vertreter Michael Möller belegte dabei den 8. Platz. Seine Form war sehr gut doch ein Sturz am Ende kostete ihn eine Medaille. Obwohl die  Amerikaner schon ziemlich früh an den Start mussten, da sie lauter neue Leute dabei hatten zeigten diese eine tolle Vorstellung. Sie belegten Platz eins und zwei vor dem Russen.

Es folgte die Kategorie Hardstyle Frauen mit Judith Weck. Judith hat sich gegenüber dem letzten Jahr gesteigert und zeigte eine Fehlerfreie Form. Bei 15 Teilnehmerinnen belegte sie einen guten 9. Platz.  Platz eins belegte England, den zweiten Platz Russland und auf Rang drei kam ebenfalls Russland.

Bei den Frauen im Softstyle mit Helena Welz zeigte die Deutsche Teilnehmerin bei ihrem ersten Internationalen Turnier eine gute Leistung. Im Internationalen Vergleich muss sie jedoch noch dazulernen um ganz vorne dabei zu sein. Sie belegte von neun Teilnehmerinnen den letzten Platz hat aber das Zeug dazu in den nächsten Jahren weiter vorne dabei zu sein. Erste wurde die Läuferin aus Weißrussland, zweiter und dritter wurde Russland.

Als letzte Kategorie kam an diesem Tag noch Softstyle Herren mit Michel Möller und Humayan Bayani. Der erste Deutsche Starter Humayan zeigte eine tolle Form und wurde leider von den Kampfrichtern unterbewertet, so dass es am Ende bei neun Startern nur zum 5. Platz reichte. Für mich persönlich und auch die Zuschauer in der Halle wäre er weiter vorne gelandet. Leider hatte International er noch keinen Namen, was bei den Kampfrichtern auch eine Rolle spielt. In Zukunft wird er sicher weiter vorne landen.

Michael Möller knüpfte an seine Form der letzten WM an und zeigte eine Fehlerlose Form. Am Ende landete Michael auf dem zweiten Platz. Platz eins belegte Russland ebenso wie Platz drei. Am Sonntag fanden die Formen mit den Waffen statt.


F I N A L K Ä M P F E

M E L A N I E   ist  W E L T M E I S T E R I N ! ! ! ! !

– 65 kg Melanie Moder gegen Chiara Leonardi (Italien). In einem spannenden Kampf setzte sich Melanie mit einer klasse Leistung gegen die Italienerin mit 12:7 Treffern durch und sicherte sich den WM Titel. Melanie verlor nie die Nerven, blieb drei Runden lang ruhig und wartete auf ihre Chancen, welche sie dann Eiskalt ausnutzte. Als die Italienerin zum Ende des Kampfes kommen musste, konnte Melli mit zwei Kopftreffern den Sieg klarmachen. Somit doch noch ein Titel für das deutsche Team.

A D R I A N E   wird  V I Z E – W E L T M E I S T E R I N ! ! ! ! !

– 70 Kg Adriane Doppler gegen Zsofia Minda (Ungarn). Adriane hat es leider nicht geschafft. Trotz gutem Kampf reichte es für Adriane nicht ganz. Sie begann zu hektisch und nervös und geriet so in Rückstand. In der zweiten Runde wurde es etwas besser. Dennoch konnte auch die Ungarin immer wieder punkten. In der dritten Runde lag Adriane weit zurück und kam nun endlich in den Kampf. Sie holte Punkt um Punkt auf und es wurde noch einmal spannend. Am Ende reichte es nicht mehr  und Adriane verlor mit 16:20 Treffern. Dennoch war der Gewinn des Vizeweltmeistertitels ein toller Erfolg.

Fazit: Im Semikontakt ein Titel, ein zweiter und ein dritter Platz ist kein schlechtes Resultat, auch wenn man im Deutschen Lager mit mehr gerechnet hatte. Keine Medaille im Vollkontakt ist kein gutes Ergebnis. Es ist das erste Mal in den dreißig Jahren der WAKO, dass das deutsche Vollkontaktteam nicht eine Medaille holte. Aber einmal ist ja bekanntlich immer das erste Mal. Bleibt zu hoffen, dass dies auch das einzige Mal so ist.


Sonntag 02.12.2007

Sonntag stand der zweite Teil der Formen auf dem Programm, ebenso der Rest der Finalkämpe und die Teamfights.

Bei den Musikformen konnte Judith Weck im Hardstyle Waffen bei 13 Teilnehmerinnen den 9. Platz ereichen. Sie zeigte eine gute Schwertform ohne Fehler und wird von Jahr zu Jahr besser. Wenn sie weiterhin dabei bleibt ist noch einiges von ihr zu erwarten. Die Plätze eins und zwei belegte Weißrussland und den dritten Platz Russland.

Michael Möller zeigte eine super Vorstellung. Die Wertung für ihn war eindeutig zu niedrig. Er hatte auch das Pech, das vor der Bekanntgabe seiner Wertung gleich der superstarke US Amerikaner seine Form absolvierte und die Kampfrichter Michael deshalb vermutlich niedriger bewerteten. Schade für Michael denn die Form war echt superklasse. Platz eins und zwei belegte Russland Platz drei die USA. Michael wurde fünfter.

Helena Welz machte ihre Sache im Softstyle mit Waffen fürs erste Mal ganz gut. Da sie noch unbekannt ist bekam sie natürlich nicht die hohen Wertungen. Dennoch konnte sie mit ihrer Leistung zufrieden sein, auch wenn sie zwei kleine Fehler hatte, die sich natürlich in der Bewertung bemerkbar machten. Sie belegte den 8 Platz. Erste wurde die Läuferin aus Russland,  Platz zwei belegte Russland und Platz drei Weißrussland.

Auch im Softstyle mit Waffen zeigte Michael Möller eine super Vorstellung. Auch hier war die Wertung für ihn eindeutig zu niedrig. Er lief mit der selben Waffe gleich nach dem Russen, welcher deutlich schlechter war als Michael aber eine höhere Wertung erhielt. Schlicht weg eine Frechheit der Kampfrichter. Vor allem der russische Kampfrichter fiel jedes Mal aus der Reihe. Erster wurde Russland, zweiter Russland und dritter Michael Möller.

Fazit: Bei den Musikformen eine Silber und eine Bronzemedaille durch Michael Möller ist kein schlechtes Resultat, zumal zwei der vier teilnehmenden Formenläufer das erste Mal dabei waren. Schlimm die Leistung der Punktrichter die dieses Mal nur nach dem Namen und nicht nach der Leistung werteten. So war nach Meinung vieler Anwesenden Trainer und Sportler Michael im Softstyle eindeutig der Beste – belegte aber in der Wertung nur Platz drei. Noch krasser war es im Hardstyle Waffen. Hier belegte der US Amerikaner der eine Galavorstellung ab nicht einmal einen Medaillenplatz. Bleibt zu hoffen, das sich hier in Zukunft einiges ändert.

Teamkampf: In Runde zwei kämpfte unser Team gegen Slowenien. Deutschland gewann 22:10 und stand damit im Halbfinale. Hier die einzelnen Ergebnisse gegen Slowenien in der Reihenfolge der Kämpfe: Carolin gewinnt 8:1, Robert 6:4, Tobias 4:1 und Michael kämpfte 4:4. Damit stand das deutsche Team im Halbfinale gegen England. Hier unterliegt das Team den Engländern mit 7:20 Treffern und belegt den dritten Platz. War scheinbar nicht unsere WM. Die Ergebnisse der einzelnen Kämpfe gegen England:  Caroline verliert 1:3, Robert 3:5, Christian 2:11 und Tobias gewinnt knapp 5:4.

Resümee: Die WM ist beendet. Ein Weltmeistertitel, zwei Silber und drei Bronzemedaillen sind nicht schlecht, jedoch hatte man sich im Vorfeld mehr erwartet. Bedauerlich, dass im Vollkontakt nicht eine Medaille erkämpft wurde. Sicher hatten einige Kämpfer Pech und verloren nur mit einem Punkt. Was am Ende bleibt ist jedoch das Endergebnis. Erfreulich aus Deutscher Sicht wieder einmal die Kampfrichter. So wurden Antje Schorn und Kathrin Soßna als Kampfflächenleiter eingesetzt und auch Sven Kirsten gehörte wie die beiden Frauen zu den Besten Kampfrichtern des Turniers. Auf diesem Gebiet ist Deutschland immer noch eine der führenden Nationen.

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Text/Fotos: ws

Europameisterschaft der Jugend und Junioren in Portugal

Bei der Europameisterschaft der Junioren konnte sich das Deutsche Team drei Silber und drei Bronzemedaillen erkämpfen. Bei dem Turnier welches vom 06.-11.11.2007 in Faro / Portugal ausgetragen wurde waren 760 Kämpfer aus einundzwanzig Nationen am Start. Das Team flog mit vierzehn Sportlern, zwei Bundestrainern, Rainer Giel als Kampfrichter und einigen Eltern am Dienstag vom München aus nach Portugal. Dort angekommen gab es beim Wiegen keinerlei Probleme. Alle Sportler brachten das geforderte Gewicht auf die Waage. Am Abend trat Bundestrainer Rene Baaden die Heimreise an, da er aus persönlichen Gründen nicht mehr als Bundestrainer zur Verfügung stand.  So entschied das Präsidium, dass Vollkontakt Bundestrainer Werner Soßna am Mittwoch als Ersatz für Rene Baaden nach  Portugal reisen sollte um  mit  Juniorenbundestrainerin Bianka Jäger das deutsche Team bei diesen Europameisterschaften zu unterstützen. Dieser traf am Mittwochabend bei der Mannschaft ein.

Donnerstag 08.11.2007: Die Wettkämpfe beginnen. Der erste Tag begann mit einem Sieg für das deutsche Team. Paul Schewtscheko besiegte in der Klasse older cadets -57 kg im Achtelfinale seinen Gegner Luca Mattera aus Italien durch Abbruch durch den Ringarzt. Dieser hatte zu keiner Zeit eine echte Chance und musste in der zweiten Runde verletzungsbedingt den Kampf aufgeben. Somit zog Paul ins Viertelfinale ein. Hier traf er auf den Kroaten Bruno Serdarevic. Auch diesen Kampf konnte Paul durch Aufgabe seines Gegners vorzeitig  gewinnen und hatte somit schon einmal eine Medaille sicher.

Im nächsten Kampf lieferte Artur Reis im Viertelfinale dem Kroaten William Vicevic einen packenden Kampf. Am Ende hatte der Kroate die Nase knapp vorne und Artur verlor knapp nach Punkten.

Einen Klasse Kampf lieferte auch Eugen Kuschtan in der Klasse older cadets -57 kg. Obwohl einen Kopf kleiner als sein Gegner Peter Vallach aus Ungarn zeigte Eugen was in ihm steckt. Er ging immer wieder in den Nahkampf und sammelte so seine Punkte. Am Ende siegte Eugen deutlich und zog ins Halbfinale ein. Auch er hat damit eine Medaille sicher. Wenn er und Paul ihre Kämpfe dann beide gewinnen würden gäbe es ein rein Deutsches Finale.

Bei den Junioren in der Klasse – 63 kg konnte Dominik Dellermann an seine das Jahr über gezeigten Leistungen anknüpfen. Er besiegte im Achtelfinale Micael Antunes aus Portugal klar nach Punkten. Der Portugiese hatte ein keiner Phase des Kampfes eine Chance und lief immer wieder in die Kicks von Dominik. Dieser setzte einen Kopftreffer nach dem anderen und baute seinen Punktevorsprung kontinuierlich aus.

Ebenfalls eine super Vorstellung zeigte in der Klasse Junioren -69 kg Sascha Schuchardt. Er musste gegen den starken Iren Scott Whelan sein ganzes Können aufbieten um am Ende als Sieger die Matte zu verlassen. Er setzte die Vorgaben der Betreuer voll um und siegte am Ende deutlich und zog ins Viertelfinale ein.

Für Andrej Lasenko (Junioren -79 kg) war im Viertelfinale das Turnier zu Ende. Obwohl Andrej eine ganz starke Leistung bot, reichte es am Ende nicht zum weiterkommen. Sein Gegner Mitja Disic aus Slowenien erwies sich als Bärenstark und verlangte Andrej alles ab. Andrej gab drei Runden lang alles doch am Ende unterlag er knapp nach Punkten.

Als letzter im Leichtkontakt musste Florian Biebeler in der Klasse Junioren -74 kg auf die Matte. Er konnte im Viertelfinale mit einer Leistungssteigerung in der dritten Runde den schon verloren geglaubten Kampf noch herumreißen. Mit den Schlusssekunden machte er die Treffer welche ihn gegen Josef Reichmann aus Österreich den umjubelten Sieg brachten. Somit hat auch er sich eine Medaille gesichert.

Auch im Semikontakt begann das Turnier mit einem Erfolg. Rohjeen Deyar war in der Klasse Junioren -74 kg erfolgreich. Er konnte sich im Achtelfinale mit technischem k.o. gegen Krunsolav Jagaric aus Kroatien durchsetzen. Beim Stande von 11:1 in einem Kampf den der Deutsche  klar bestimmte brachen die Kampfrichter den Kampf ab.

Viel Pech hatte Denis Redöhl (Junioren -57 kg) in seinem Kampf gegen den Belgier Wietse Goisens. Der Kampf war immer knapp. Nach der zweiten Runde lag Denis vorne und man glaubte im deutschen Lager an einen Sieg. Doch dann konnte der Belgier ausgleichen. Auch in der ersten Verlängerung viel keine Entscheidung. Somit musste der Kampf in der zweiten Verlängerung mit dem ersten Treffer entscheiden werden. Immer wieder trafen beide Kämpfer gleichzeitig  und erhielten einen Punkt. Dann aber konnte der Belgier doch den ersten Treffer landen und somit Denis aus dem Turnier werfen.

Auch Bernd Galneder der in der Klasse – 63 kg am Start war hatte kein Glück. Er wirkte in seinem Kampf gegen den Russen Oleg Kostenko auch nicht so spritzig wie sonst. Dennoch konnte er den Punktevorsprung des Russen immer wieder verringern, wenn er sich an die Anweisungen aus seiner Ecke hielt. Doch immer wieder unterliefen ihm Fehler und so verlor er am Ende  mit 15:19 Treffern.

Dafür lief es bei Katharina Bierbass (older cadets -60 kg) etwas besser. Auch sie tat sich schwer in den Kampf zu kommen und lag am Anfang gegen Sinead Kerr aus Irland nach Punkten zurück. In der zweiten Runde konnte sie jedoch den Treffer um Ausgleich anbringen und kurz vor Schluss mit einem Kopftreffer in Führung gehen. Diese Führung lies sie sich auch bis zum Ende des Kampfes nicht mehr nehmen. Somit zog sie ins Halbfinale ein und hat sich schon einmal eine Medaille gesichert.

Damit ging der erste Tag für das Deutsche Team zufrieden stellend zu Ende.

Freitag 09.11.2007: Am Freitag begann der Tag so verheißungsvoll wie der Donnerstag geendet hatte. Eugen Kuschtan war als erster auf der Matte. Sein Gegner Timur Marzagaliev aus Russland verlangte Eugen alles ab. Der Russe lag bis kurz vor Schluss es Kampfes knapp nach Punkten in Führung. Mit einer Energieleistung  riss Eugen den Kampf Sekunden vor Schluss noch herum und zog so unter dem Jubel des Deutschen Lagers in das Finale ein.

Gleich nach ihm hatte Paul Schewtschenko ebenfall einen Russen als Gegner. Alexander Bulkin machte es Paul nicht leicht. Es entwickelte sich ein ausgeglichener Kampf in dem der Russe nach zwei Runden  knapp vorne lag. Paul kämpfte in der letzten Runde jedoch zu zögernd und konnte so den Russen nicht entscheidend treffen Er unterlag am Ende knapp und sicherte sich die Bronzemedaille.

Danach musste Dominik Dellermann auf die Kampffläche. Er traf er auf den starken Ungarn  Peter Takacs. Dieser erwies sich als unangenehmer Gegner. Als der Ungar nach Punkten knapp vorne lag entzog  er sich mit unfairen Mitteln, welche von den Kampfrichtern nicht unterbunden wurden dem Kampf. Der Ungar bewegte sich gut, doch immer wenn der Deutsche ihn gestellt hatte, verlies er die Kampffläche oder lies sich zu Boden fallen um so Dominik die Chance Punkte zu machen zu nehmen. Dieses wurde zum Bedauern der beiden Bundstrainer vom Hauptkampfrichter nicht geahndet. Der Deutsche fand auch nicht die richtige Distanz für seine gefürchteten Kicks zum Kopf. So unterlag Dominik obwohl er alles versucht hatte am Ende unverdient nach Punkten und musste sich mit dem fünften Platz zufrieden geben.

Auch Sascha Schuchardt der gleich im Anschluss kämpfte hatte mit Miroslav Grgic (Kroatien) einen unangenehmen Gegner. Dennoch war der Kampf über drei Runden lang ausgeglichen und Sascha der knapp hinten lag versuchte in der letzten Runde noch einmal alles. Dies nutzte sein Gegner um seine Konter anzubringen und so den Vorsprung zu vergrößern. Dennoch gab Sascha nicht auf und griff immer wieder an. Am Ende wurden seine Bemühungen nicht belohnt und auch er musste sich mit dem fünften Platz zufrieden geben.

Die letzte Chance vom Leichtkontaktteam ins Halbfinale einzuziehen hatte Florian Biebeler. Sein Gegner Tiran Avdalyan kam aus Russland. Florian verstand es den Russen in den ersten Beiden Runden zu kontrollieren und sich einen knappen Punktevorsprung herauszukämpfen. In der dritten Runde hatte sich er Russe dann anscheinend warm gekämpft. Er verstärkte nun den Druck und Florian kam immer öfter in Bedrängnis. Obwohl Florian dagegen hielt machte der Russe welcher Boxerisch sehr stark war nun die klareren Treffer. Am Ende musste sich Florian nach einem tollen Kampf knapp geschlagen geben. Er sicherte sich jedoch die Bronzemedaille.

Auch im Semikontakt lief es für das Deutsche nicht so gut. So traf Rojeen Dehyar im Viertelfinale auf den technisch sehr starken Belgier Björn van Hoyweghen. Dieser hatte enorm starke Beine und war mit seinen Kicks stets gefährlich. Auf diese musste der Deutsche besonders aufpassen. Rojenn gestaltete den Kampf ausgeglichen. Zwar ging der Belgier immer wieder in Führung, doch Rojenn konnte diese ausgleichen. Doch dann traf der Belgier kurz vor Schluss doch mit einem Kick zum Kopf und ging mit zwei Punkten in Führung. Rojeen konnte zwar noch einen Punkt aufholen doch die Restzeit bis zum Ende des Kampfes war zu knapp und so unterlag er denkbar knapp und unglücklich mit einem Punkt und wurde ebenfall nur fünfter.

Serkan Kasper hatte in der Klasse Junioren -84 kg das Pech und traf auf den Österreicher Roman Bründl der um einiges größer war als der Deutsche und einen genauso starken Fuß hatte wie der Belgier im anderen Kampf. Serkan machte seine Punkte mit den Händen, hatte aber das Pech einige Kicks zum Kopf nehmen zu müssen welche dem Österreicher einen Vorsprung verschafften. Trotzdem konnte Serkan sich immer wieder herankämpfen. Die Chance zum Sieg war greifbar nahe, doch dann reichte auch ihm die Zeit nicht mehr aus und er schaffte den Sprung ins Halbfinale leider auch nicht.

Als letzter der Herren musste Daniel Schulz gegen den Ungarn Gergo Schaffer ran. Daniel hatte mit dem Ungarn keinerlei Probleme. Der Deutsche war um einiges beweglicher und vor allem mit den Händen viel schnelle als sein Gegner. So konnte sich Daniel schnell einen Punktevorsprung herauskämpfen. In der zweiten Runde siegte Daniel dann durch technisches k.o. mit zehn Punkten unterschied und zog ins Finale ein.

Bei der weiblichen Jugend schaffte auch Katharina Bierbaß den Sprung ins Finale. Sie ließ ihrer Gegnerin Lucrenzia Cagnoni aus Italien nicht den Hauch einer Chance. Katharina traf mit den Füßen und Händen nach belieben und konnte sich ebenfalls relativ schnell einen Vorsprung erkämpfen. Auch sie siegte am Ende mit technischem k.o. und freute sich riesig über den Einzug ins Finale.

Simone Röhrl erkämpfte sich bei den Juniorinnen – 60 kg die Bronzemedaille. Sie musste an diesem Tag als einzige zweimal an den Start. Simone traf im Viertelfinale auf die Italienerin Francesca Lelli. Simone erwischte einen optimalen Start und konnte bereits in der ersten Runde den Kampf vorzeitig mit technischem k.o. für sich entscheiden und ins Halbfinale einziehen. Simone ging schnell in Führung und konnte diese mit schnellen Hand- und Fußtreffern kontinuierlich ausbauen. Bereits nach eineinhalb Minuten in der ersten Runde, traf Simone ihre Gegnerin beim Stand von 12:3 mit einer Fußtechnik am Kopf die zum 14:3 führte und die Kampfrichter veranlasste den Kampf Regelkonform zu beenden. Im Halbfinale traf Simone auf Anett Miscolci aus Ungarn.  Diese erwies sich als sehr stark. Doch Simone war eine ebenbürtige Gegnerin. Leider hatte sie die Kampfrichter nicht auf ihrer Seite. So verweigerten diese ihr gleich zu Beginn des Kampfes zwei Punkte für einen Kopftreffer der die Führung bedeutet hätte. So geriet Simone im Verlauf des Kampfes in Rückstand und musste laufend versuchen diesen Auszugleichen. Simone war  in Zugzwang und das kam ihrer Gegnerin die sich als starke Konterkämpferin erwies zugute. Simone gab alles, traf auch oft doch wieder versagten die Kampfrichter ihr die Punkte. Es war schon sehr auffällig, dass der Hauptkampfrichter, sowie ein Seitenkampfrichter nur die Punkte der Ungarin, nicht aber die von Simone erkannten. Am Ende unterlag Simone der Ungarin nach Punkten. Somit ging ein Durchwachsener Tag mit Erfolgen aber auch einigen unglücklichen Niederlagen zu Ende.

Samstag 10.11.2007: DIE FINALKÄMPFE: Drei  Deutsche hatten es ins Finale geschafft. Als erster den Titel zu holen erhielt Eugen Kuschtan. Sein Gegner der Russe Alexander Bulkin war an diesem Tag stärker als am Tag zuvor. Bei Eugen war es genau umgekehrt der Fall. Er konnte nicht an die in den Vorkämpfen gezeigten Leistungen anknüpfen. Er kämpfte nicht so druckvoll und mit dem Vorwärtsdrang der in die Tage zuvor ausgezeichnet und womit er seine Kämpfe gewonnen hatte. So schaffte sich der Russe einen Punktevorsprung den er zwei Runden lang kontinuierlich ausbaute. Vielleicht war der Druck der auf Eugen lag einfach noch zu groß. Trotzdem hat er mit dem Gewinn der Silbermedaille und seinen gezeigten Leistungen nicht enttäuscht und man war im deutschen Lager sehr zufrieden.

Nach ihm hatte Katharina die Chance auf den Titel. Sie steigerte sich noch einmal und legte im Vergleich zu den Vorkämpfen die Beste Leistung an den Tag. Katharina verlangte der Engländerin Yaz Anderson alles ab. Nach Ende der ersten Runde lag die Deutsche nur mit einem Treffer in Rückstand. Dies war aufzuholen. In der zweiten Runde traf die Engländerin Katharina hart zum Körper. Dieser Treffer kostete der Deutschen Kämpferin viel Substanz. Und obwohl Katharina alles versuchte schaffte sie es nicht mehr den Kampf für sich zu entscheiden. Doch auch sie kann auf die Silbermedaille sehr stolz sein.

Somit blieb nur noch Daniel Schulz übrig der eventuell einen Titel nach Deutschland holen konnte. Sein Gegner war Felipo Varone und kam aus Italien. Auch Daniel steigerte sich in diesem Kampf noch einmal und verlangte dem Italiener alles ab. Der Kampf war bis etwa dreißig Sekunden vor Schluss ausgeglichen. Dann traf der Italiener mit einem Kick zum Kopf und Daniel musste nun in den verbleibenden Sekunden alles versuchen den Kampf noch herumzureißen. So lief er in einen Konter des Italieners und verlor wie schon die Beiden anderen Deutschen zuvor knapp und unglücklich nach Punkten.

So wurde es bei dieser Europameisterschaft nicht mit einem Titel. Trotzdem war man im Deutschen Lager mehr als zufrieden. Sechs Medaillen bei vierzehn Teilnehmern ist kein schlechtes Resultat. Und wenn man auch keinen Titel holte können sich die drei Silber und drei Bronzemedaillen doch sehen lassen. Die Sportler haben die Bundestrainer nicht enttäuscht und alle ihr Bestes gegeben. Bei ein bisschen mehr Glück wären noch einige Medaillen drin gewesen. Doch wie sagte Präsident Peter Zaar der dem Team viele Grüße ausrichten ließ: “Der Weg ist das Ziel”. Und da die Sportler  ja alle noch sehr jung sind hat jeder noch viele Chancen den Titel zu holen, wenn er dabei bleibt und fleißig weiter trainiert.

Auch der Deutsche Kampfrichter Rainer Giel machte seine Arbeit hervorragend. Er wurde als Chef auf der Kampffläche im Leichtkontakt eingesetzt und war für die Ein- und Beurteilung der Kampfrichterzuständig. Für diese Arbeit werden nur die Besten  Kampfrichter mit viel Erfahrung eingesetzt. Somit war dies wieder einmal eine Bestätigung für den Stellenwert der Deutschen Kampfrichter auf internationaler Ebene.

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Text/Fotos: ws/Kathrin Röhrl – Hortense Gähler/ Ganglof

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