Deutsche Meisterschaft 2017

Am kommenden Wochenende ist es endlich soweit: Der Höhepunkt der 1. Saisonhälfte steht mit der deutschen Meisterschaft (DM) in Bad Neustadt an der Saale an. Das ist die DM in Zahlen: 107 Vereine aus 15 Bundesländern entsenden 601 Sportlerinnen und Sportler, die mit 737 Startnennungen um die Goldmedaillen kämpfen werden. Über die Landesmeisterschaft, vereinzelnd auch zusätzlich über Bezirksmeisterschaften, qualifizierten sich die Sportler für die „Deutsche“, um in allen Disziplinen des Kickboxens und der Musikformen die beste und den besten Wettkämpfer/in zu ermitteln. WAKO-Vizepräsident Rudi Brunnbauer ist als Technischer Direktor der Mann für die Zahlen: „ Ich freue mich, dass wir das dritte Jahr in Folge einen Zuwachs bei den Starterzahlen haben.“ Ob Kinder, Juniorinnen, Junioren, Damen, Herren oder bei den Masters, alle Altersklassen werden in Bayern um die begehrten Medaillen kämpfen. Doch es geht auch um mehr, schließlich befinden wir uns bei den Erwachsenen im WM-Jahr! Und wer möchte nicht einen Anruf mit den Nominierungs-Glückwünschen entgegen nehmen?

Gemeinsam mit den Bundestrainern werfen wir einen genaueren Blick auf den Leichtkontakt- und Vollkontaktbereich …

Leichtkontakt-Bundestrainer Peter Zaar nimmt für uns eine Analyse vor und stellt fest, dass –57 kg Tugay Güner das Maß aller Dinge ist.

–63 kg stellt sich die Frage, ob Dominik Hill noch auf den WM-Zug aufspringen kann? Jan Sievert und Ken Atasever werden es ihm so schwer wie möglich machen. Die –69 kg-Klasse ist spannend wie nie. Wer wird Deutscher Meister? Wer fährt zur WM? Denny Schmidt oder Sebastian Sandoval? Und auch die „jungen Wilden“ mit Walter Niklas, Niklas Jaeckel, Salih Has oder Max Bender greifen an. An Dennis Hahne –74 kg geht kein Weg vorbei. In der –79 kg-Klasse stellt sich die Frage, ob Leon Lindemann an die absolute Weltklasse von Colin Adolfs heranreichen kann? Al Amin Rmadan ist Topfavorit in der Klasse –84 kg. Allerdings sind Simon Müller und Masterclass Division Europameister Stefan Hoppe auf Verfolgungsjagd. In –89 kg, zwar noch U 21, aber schon ein alter Hase auf Weltklasseniveau: Peter Zaar jr. gehört zu den Favoriten. In der –94 kg-Klasse gilt der Weltranglistenerste Mike Höfer im Herbst seiner Karriere gesetzt. +94 kg kämpft Nicolas Gabriel. Er kommt aus der goldenen Junioren-Generation und wird schwer zu schlagen sein.

Bei den männlichen Masters schätzt Peter Zaar das Feld wie folgt ein:

Neben Stefan Hoppe (–84 kg) sind Dirk Dechant (–74 kg), Karsten Rüger (–94 kg) und Roman Schukowski (+94 kg) die Favoriten auf den Weg zur WM-Qualifikation.

Bei den Damen (–50 kg) ist Julia Purmann auf dem Weg zur ersten WM-Teilnahme.
–55 kg ist Nadine Kürten in der Rangliste weit vorne, muss sich hier den Verfolgern Sarah Lehne, Jenny Glück und Bernadette Bernhard stellen. –60 kg wird es einen heißen Tanz zwischen Nadine Zimmermann und Sophia Grieser um den Titel geben. Oder können vielleicht doch die Geheimfavoritinnen Aileen Kircher und Kathrin Flieser für Furore sorgen? Oder kommt es vielleicht doch ganz anders? In der –65 kg-Klasse ist Sinem Korkmaz der Tipp von Zaar auf dem DM Titel. Nach ihrer Wettkampfpause möchte sie sich wieder für höhere Aufgaben empfehlen. Ranglistenerste Hannah Schmieder ist im VK für die WM gesetzt, will aber ihre Vormachtstellung verteidigen.
In –70 kg ist Stefanie Kemper seit Jahren in Deutschland unbesiegt und marschiert unaufhaltsam Richtung WM-Teilnahme. +70 kg, ebenfalls aus der goldenen Generation um Zaar, Heidt, Müller, Gabriel, Pempel, Güner, Rmadan und Demircioglu kommend, ist hier Lea Ysewyn das Maß der Dinge.
Alle Genannten haben auf den Junioren-WM/EM Edelmetall geholt und dies größtenteils im Elitebereich bestätigt.

Bei den weiblichen Masters ist –65 Kg Alexandra Latocha die absolute Favoritin. In der +65 kg-Klasse wird ein spannendes Finale der beiden Ausnahmeathletinnen Europameisterin Anja Hoffmann und Dominique Pieczinski erwartet.

Für den Vollkontakt-Bundestrainer Kai Becker ist die DM immer ein Highlight: „Ich freue mich natürlich besonders auf die Finalkämpfe, da eine DM immer etwas Besonderes ist.“

Angesprochen auf die Qualität des Turnieres ergänzt er: „Es ist ja nicht nur das höchstwertige Turnier in Deutschland und der Höhepunkt des 1. Halbjahres, sondern ist zugleich auch Qualifikationsturnier für die WM 2017 und Start der Qualifikation für die EM 2018.“ Als Bundestrainer Vollkontakt erwartet Becker spannende Kämpfe und auch eine Dominanz der Nationalkämpfer. Seine Einschätzung in Sachen Goldmedaille sieht wie folgt aus:
Es wird das komplette Nationalteam am Start sein, mit Ausnahme von Julia Irmen, die zwar schon im Wiederaufbau-Training steht, aber noch keine Wettkämpfe nach ihrer Fraktur des Daumens bestreiten darf. Hannah Schmieder fand keine Gegnerin –65 kg und wechselt daher in die Kategorie Leichtkontakt. Außerdem startet der 2-fache Weltmeister Eugen Waigel auch aufgrund mangelnder Gegner im Superschwergewicht +91 kg, was sicherlich ein Highlight des Turniers werden dürfte. Weltmeister Kian Golpira hat die am stärksten besetzte Gewichtsklasse –67 kg, u.a. mit Said Hashimi und Manuel Leist und muss nach seinem World Cup Sieg in Ungarn nochmal Höchstleistung zeigen.
In der –75 kg-Klasse geht Steffen Lüer als klarer Favorit ins Rennen. Genauso Gabriel Pempel bei –81 kg. Jessica Schütte wird in ihrer neuen Gewichtsklasse –70 kg sicherlich nichts anderes als Gold anstreben. Tatjana Obermeier wird gestärkt durch ihren ersten World Cup Sieg in Ungarn auch die –52 kg-Klasse ordentlich unter Druck setzen.
Aber auch die Nachwuchs-Leistungssportler werden das letzte Qualifikationsturnier vor der EM Anfang September als Standortbestimmung und Sichtung für die Bundestrainer zu nutzen wissen. „Da sind einige Talente dabei und wir werden dieses Jahr das erste Mal mit einem größeren Ringsportteam zu einer Jugend/Junioren-EM fahren“, weiß Becker. Und hofft im Ring auch den ein oder anderen aus dem Nachwuchs als Überraschung zu entdecken.

Die deutsche Meisterschaft verspricht auch in diesem Jahr wieder ein sportliches Highlight zu werden.

 

Text: Lars Eckhoff

Bundestrainer zu Gast im Bundestrainerforum

Am 6. und 7. Juni 2017 besuchten die Bundestrainer Peter Zaar (Leichtkontakt), Kai Becker (Vollkontakt) und Frank Feuer (Pointfighting) sowie Sportdirektor Andreas Riem eine Veranstaltung des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften (IAT) in Leipzig. Auf dem Bundestrainerforum ging es um die „Periodisierung in den Zweikampfsportarten“. Zum wiederholten Mal nahmen Vertreter der WAKO Deutschland am besagten Forum teil und fanden sich im Kreise der Bundestrainer u.a. aus den Sportarten Fechten, Boxen, Ju-Jutsu, Ringen, Taekwondo oder Judo wieder.

Im offiziellen Teil präsentierte Kai Becker im Allgemeinen den Rahmentrainingsplan der WAKO Deutschland für den Bereich Kickboxen. Im Vortragsverlauf konkretisierte Becker seine Präsentation und referierte im Speziellen über den Rahmentrainingsplan des deutschen Vollkontaktkaders. Des Weiteren wurde über die Trainingsarbeit, das heißt über Blockbildung, Technik und Taktik diskutiert. Es zeigte sich, dass der deutsche Rahmentrainingsplan, erarbeitet von Peter Zaar, dem Fachpublikum standhielt. Außerdem zeigten sich alle Bundestrainer samt Sportdirektor beeindruckt vom Engagement der Judokas und der Fechter, die allesamt ein beeindruckendes Wettkampfprogramm fahren. Peter Zaar stellte erneut fest, und wurde von seinen Bundestrainerkollegen der anderen Sportarten bestätigt, dass es auf die richtige Dosierung ankommt und „weniger manchmal mehr ist.“ Frank Feuer und Andreas Riem zeigten sich zudem beeindruckt von den unterschiedlichen Qualifizierungsmodellen, die die Sportler durchlaufen müssen, um sich für eine Auswahl zu qualifizieren bzw. ihr Engagement refinanziert zu bekommen. Hier zeigte sich auch, dass das Einführen der Ranglisten national wie international der richtige Schritt für den Kickboxsport ist.

Zusammengefasst war das Meeting in Leipzig eine erstklassige Gelegenheit für das Ausbauen des persönlichen Netzwerks auf ganz hohem Niveau. Dass Repräsentanten einer nichtgelisteten Sportart des IOC an diesem Forum teilnehmen, ist keine Selbstverständlichkeit.

Wissenswert

Durch den Boxsportartikelhersteller Peter Paffen lernte Bundestrainer Peter Zaar im Jahr 1992 den Lehrwart des Deutschen Boxverbandes, Dr. Michael Bastian, kennen. Dr. Bastian war am Institut für Angewandte Trainingswissenschaften Abteilungsleiter für Technisch/Taktische Sportarten/Zweikampfkampfsportarten. Als Mentor begleitete Bastian Zaar und ermöglichte zusammen mit dem Direktor der Uni Leipzig, Professor Helmut Kirchgäßner, dem Kickbox-Bundestrainer Zaar eine fundierte Trainerausbildung. Aus dieser Zusammenarbeit resultierte letztendlich die Kooperation der WAKO Deutschland mit dem IAT sowie die komplexe Leistungsdiagnostik im Kickboxen. Und außerdem auch die Unterstützung beim Lehrbuch „Kickboxen: Von den Grundlagen bis zum Hochleistungstraining“ des Autors Peter Zaar.

 

Text: Lars Eckhoff
Foto: WAKO Deutschland

Info DM 2017: Waage VK am Samstag

Nachfolgend die Klassen der Ringsportler, die am Samstag kämpfen infolgedessen schon von 12:00–13:00 Uhr am Samstag zum Wiegen kommen müssen:

  • VK Herren –67 kg
  • VK Herren –75 kg
  • VK Damen –60 kg
  • VK Damen –70 kg

Wichtige Infos zur DM 2017

Wir bitten alle Vereinsleiter, Coaches und Sportler folgende Informationen UNBEDINGT zu BEACHTEN.

  • Ab der deutschen Meisterschaft 2017 sind im Pointfighting Ellbogenschützer PFLICHT!
  • Aufgrund der Zusammenarbeit mit der NADA ist es erforderlich, dass alle Teilnehmer an der DM die Athletenvereinbarung und die Schiedsvereinbarung unterschrieben beim Wiegen abgeben. Bei Jugendlichen ist die Unterschrift der Erziehungsberechtigten erforderlich!
    Bitte die Dokumente ausdrucken und zur Waage mitbringen, die Dokumente gibt es hier zum Download:
    Athletenvereinbarung
    Schiedsvereinbarung
  • Beim Wiegen gibt es KEINE Toleranz, Wer das Gewicht zum Wiegeschluss nicht hat, wird gestrichen.

Gold für Nationalmannschaftsmitglieder

Zum 23. Hungarian World Cup nach Budapest reisten im WM-Jahr Mitglieder der deutschen Nationalmannschaft, um sich der internationalen Konkurrenz zu stellen. Die Veranstalter verzeichneten ca. 2700 Nennungen aus 38 Ländern der Welt. Von persönlicher Enttäuschung bis hin zu Gold war alles bei den angereisten Nationalkadermitgliedern dabei.

Besonders zufrieden zeigte sich Vollkontakt-Bundestrainer Kai Becker mit dem Abschneiden seiner Schützlinge im Ring.

  • Carolin Lasota, –56 kg, 5. Platz
  • Hanna Schmieder, –65 kg, Bronze
  • Steffen Luer, –75 kg, Bronze
  • Gabriel Pempel, –81 kg, Silber
  • Eugen Ill, –60 kg, Gold
  • Tatjana Obermeier, –52 kg, Gold
  • Kian Golpira, –67 kg, Gold

 

Bundestrainer Peter Zaar übermittelte folgende Ergebnisse fürs Leichtkontakt:

  • Sebastian Sandoval, –69 kg, Bronze
  • Simon Müller, –84 kg, Bronze

 

In der Disziplin Pointfighting gab es folgende Ergebnisse für den Kader:

  • Stefanie Megerle, –70 kg, Bronze
  • Timmy Sarantoudis, –69 kg, Bronze
  • Sascha Gräske, –74kg, Bronze & –79 kg, Bronze
  • Kiara Mager, OC, –55kg und –60 kg, je Silber
  • Stefanie Gleixner, seniors, –70 kg, Silber
  • Marie Ossner, GC jun., Silber
  • Stefan Reinboth, –79 kg, Gold und –84 kg, Silber
  • Alexander Gleixner, –94 kg, Bronze und +94 kg, Gold

 

Weitere deutsche Teilnehmer (bis Redaktionsschluss bekannt):

Fynn Mager, Farina Coppus, Katharina Flieser, Bruno Bohn, Leon Ibrahim, Marcel Ritter, Anatoli Kuschnir, Michael Zehentbauer (Bronze), Andreas Zehentbauer (Bronze & Silber). Nick Kellermann (Jr., –74 kg, Bronze)

Weitere Ergebnisse:

Zvonimir Gribl, der unter deutscher Flagge startete, erkämpfte Gold (PF vets –94 kg) und Silber (PF vets. +94 kg). Harald Schmidt erkämpfte für Österreich im Kick-Light –79 kg Gold. Nikolai Dumke, erweiterter Kreis PF-Nationalkader, erkämpfte im PF vets. –84 kg Silber und –94 kg Bronze. Hüseyin Semerci trat ebenfalls für ein deutsches Team an (Platz 5).

Kampfrichter
Carolin Fricke (Sachsen), Nikolai Dumke und Lars Eckhoff (beide Bremen).

Die Kickboxnation Deutschland beendet diesen World Cup mit allen Kämpfern, die unter deutscher Flagge gestartet sind, auf dem 14. Platz im Medaillenspiegel.

Wir weisen darauf hin, dass nicht alle Nationalkadermitglieder am diesjährigen Ungarn World Cup teilgenommen haben. Es besteht zudem kein Anspruch auf Richtigkeit der Ergebnisse. Alle Ergebnisse können auf sportdata.org eingesehen werden.

 

Text: Lars Eckhoff
Foto: Kai Becker

WM 2017 wurde verschoben!

Die WAKO-Weltmeisterschaft 2017 wird für alle Disziplinen vom 4. bis 12. November in Budapest statt finden


Die WM im Oktober in Brasilien (K1, Low-Kick and Light-Contact) wurde abgesagt. Man hat sich nach gründlichen Überlegungen und Bemühungen schließlich darauf geeinigt, die Weltmeisterschaft mit allen Disziplinen in Budapest, Ungarn auszutragen. Der ursprüngliche Termin für die WM in Budapest (PF, FC, LK, MF) konnte allerdings nicht beibehalten werden. Neuer Austragungstermin ist der 4. bis 12. November 2017.

Die Bekanntmachung des WAKO Weltverbandes und eine Erklärung des WAKO Pan-America-Präsidenten sind hier als Download zu finden (englisch):

http://www.wako-deutschland.de/static/EventsBund/e/WM_PF_____FC_____LK_____MF/m/35/id/17832.html

Pointfighting-Kader startet in WM-Jahr

Spielte der deutsche Pointfighting-Kader jahrelang auf internationaler Ebene eine untergeordnete Rolle, wendete sich spätestens im letzten Jahr bei der Europameisterschaft das Blatt rasant. Deutschland schlug auf dem Medaillenspiegel und damit in der Welt in der oberen Region ein. Ein Ausrufezeichen! Und wer Erfolg hat, steht auch unter Druck. Denn Deutschland gehört nun auch zu den Gejagten, schließlich hat man mit Timmy Sarantoudis, Anatoli Kuschnir und Leonard Ademaj drei amtierende Europameister in den eigenen Reihen, die wohl jeder Kämpfer auf seinem Weg zum Weltmeistertitel schlagen möchte. Alle platzierten Kämpferinnen und Kämpfer der vergangenen Euro, und das sind immerhin 14 an der Zahl, dürften bei den Trainern anderer Länder in dessen persönlichen YouTube Playlists eine Platzierung weit oben gefunden haben.

Den Pointfighting-Bundestrainern Frank Feuer und Christian Lohmann dürfte deshalb nach der deutschen Meisterschaft im Juni genau auf die Hände geschaut werden, wie sie ihr Team formieren. Auch sie stehen unter Druck, denn sie haben die Qual der Wahl. Zugegeben sind dies „positive Probleme“, doch die Entscheidungen werden alles andere als leicht. Um sich einen ersten Überblick zu verschaffen, luden die beiden Trainer zum ersten Kadertraining des WM-Jahres nach Niedernhall (Baden-Württemberg) zu einem zweitägigen Lehrgang ein.

Durchgezählt stellte man fest, dass nahezu der komplette Kader und dessen „Erweiterung“ anwesend waren. Eine Verletzung oder eine Landesmeisterschaft machten aber auch vor dem Team keinen Halt und so musste das Team aber in der Summe nur wenige Absagen bzw. verspätete Ankünfte verzeichnen. Am ersten Tag bat Bundestrainer Frank Feuer dann gleich zu vier Einheiten auf die Matte. Ein lockeres Warm Up, Stretching und Basics wie Sidekick, Stoppkick, Backfist etc. sowie eine Kraft/Ausdauer-Einheit gemünzt auf den Sidekick, waren die ersten Bestandteile des ersten Parts. Katharina Flieser, Kämpferin -60 kg, eröffnete den zweiten Part mit einer Einheit Kickbox-Aerobic und Stretching. Im Anschluss ging es ins Technische. Trainiert wurden Distanzen, Winkel, „Angles of attack“, taktisches Verhalten (Situationen/Standards) und auch diverse Variationen Fußfeger. Im Anschluss ging es ins sechs gegen eins, bei dem Konter unter Druck trainiert wurden.

Die dritte Einheit eröffnete Frank Feuer mit Seilziehen. Von hier an warm, aber schon erschöpft, ging es rüber in die Koordination. Der Kader sah sich einem „kilometerlangen“ Netz von Koordinationsleitern gegenüber. Um anschließend den Knoten in Kopf und Beinen zu lösen, beendete der Coach die vorletzte Einheit des Tages mit Sprungkraftübungen.

Im letzten Part des Tages wurde ausnahmslos das Kämpfen trainiert.

Das Abendprogramm gestaltete sich frei. Dennoch wurde abends gemeinsam gegrillt, ein Fußballmeister auf der Playstation gekürt oder ein Gewinner bei diversen Brettspielen ermittelt. Der Team Building-Prozess nahm an Fahrt auf.






   

In der Einladung zum Kaderlehrgang bat Coach Feuer um das Mitbringen von Laufschuhen. Diese mussten die Teilnehmer auch gleich am Sonntagmorgen bei einem 3-km-Outdoor-Lauf tragen. Der Bundestrainer notierte starke Zeiten. Nachdem das Team warmgelaufen war, durfte es noch sprinten, natürlich mit Widerständen. Da kam der zweite Part des Tages im Anschluss genau richtig, in dem es um das Thema Videoanalyse ging. Hierfür hat Trainer Feuer ein eigens entworfenes Analyseblatt entworfen, mit dessen Hilfe das Team diverse Dinge auswerten und Statistiken führen sollte. So musste das Team auswerten, wie oft gekontert wurde. In welche Richtung bewegt sich der Athlet? Wie oft wurde gekickt? Aber auch, wie oft ist der Kämpfer direkt eingestiegen? Mit den Grundlagen im Rücken wertete man die Zahlen genauer aus. So wurde festgestellt, dass ein Teammitglied 17mal kickte, der Punkterfolg aber ausblieb. Hingegen er neun Mal direkt einstieg und acht Punkte erzielen konnte. Frank Feuer stellte dem Kollektiv auch die Aufgabe festzustellen, aus welchem Geschehen heraus der Kämpfer die Punkte erzielt und welches seine stärkste Technik ist. Mit all den Anregungen entwickelte sich eine anspruchsvolle Diskussion, die ihr Ziel am Ende erreichte: Sicherheit. Dinge zu reflektieren, konstruktive Kritik oder auch Lösungsvorschläge sollen den Pointfightern noch mehr Sicherheit in ihren Aktionen geben und das Bewusstsein um die eigenen Stärken ausbauen. Zu Ende diskutiert, ging es wieder auf die Matte zum Sparring. Als dann jeder glaubte, der Lehrgang sei beendet, wurde die bis dato verschlossene Tasche geöffnet, die vollgepackt mit Gummibändern war. Um die Hüfte gebunden, ging es zur letzten Kraft/Ausdauer-Einheit an den Sandsack. Am frühen Nachmittag verabschiedete sich das Team endgültig vom ersten Kadertraining der Saison. Festzuhalten ist, dass die Bundestrainer aus dem Vollen schöpfen können. Über die Motivation der Sportler eine erfolgreiche Weltmeisterschaft zu kämpfen, müssen sie sich keine Sorgen machen. Ein kleines Beispiel soll dies verdeutlichen. So setzte sich ein Sportler um Mitternacht in den Reisebus, fuhr vier Stunden in die falsche Himmelsrichtung, um im Norden der Republik angekommen, die sechseinhalbstündige Reise nach Baden-Württemberg anzutreten. Und scheint die erste Reihe nicht schon erfolgreich genug, drängt sich auch schon die zweite Reihe auf. Die Junioren machen mit Druck auf sich aufmerksam. Aber auch Kämpfer, die bis dato nicht zum Kader gehörten, reisten mit Siegen und Platzierungen bei World Cups und Siegen bei den German Open im Rucksack an. Eine komfortable Situation für die Leitung des Bundeskaders, nach der sich wohl so mancher Trainer sehnen würde.

Text: Lars Eckhoff

Urlaub der Geschäftsstelle

Die Geschäftsstelle der WAKO Deutschland e.V. ist vom 26.05.2017 bis 12.06.2017 wegen Urlaub geschlossen.

Die Landesverbände wurden per Mail informiert. Eventuelle Bestellungen sind rechtzeitig bis zum 22.05.2017 zuzusenden, damit sie noch vor der Schließung bearbeitet werden können.

Kickboxverband Schleswig-Holstein e.V. wird Mitglied im Landessportverband Schleswig-Holstein

In seinem Schreiben vom 26. April informiert der LSV Schleswig-Holstein über die Aufnahme der WAKO SH als Sportfachverband Kickboxen des Landesportverbandes. Mit deutlicher Mehrheit sprach sich der LSV-Beirat für die Aufnahme als Spitzenverband des Landes aus. Das Schleswig-Holsteinische Präsidium – Marco Schulze (Kampfrichterreferent), Meike Schulze (Geschäftsführerin), Himmet Kaysal (2. Vorsitzende) und Joppe Lemmes (Sportdirektor) um den Vorsitzenden  Geert Lemmens – zeigte sich äußerst zufrieden und glücklich am Ende eines langen und intensiven aber erfolgreichen Prozesses.

Damit gehört der KVSH e.V. mit seiner Landesstruktur zu der großen Mehrheit an WAKO-Landesverbänden, die in ihren Bundesländern den Sportfachverband bilden. Mit acht angeschlossenen Mitgliedern gehört der KVSH e.V. zu den Landesverbänden mit dem größten Potential an der deutschen Nord- und Ostseeküste. (le)

1. Bundeskader Training Musikformen 2017

Zum ersten mal traf sich der Bundeskader Musikformen in Berlin zum gemeinsamen Training und Kennenlernen unter der Leitung vom neuen Bundestrainer Marco Pultke. Unterstützt wurde er dabei vom neuen Bundesreferenten Sven Schiller. Acht Athleten fanden den Weg ins Hardstyle Martial Arts Dojo in Kreuzberg. Dabei waren alltbekannte und einige neue Gesichter. Neben grundlegenden Standards wurden Hand- und Fußkombinationen trainiert sowie Drills für Kraft/Ausdauer sowie Sprungkraft vermittelt.

Jede/r Sportler/in hat ein Individuelles Feedback auf seine/ihre Form bekommen. Wir sind gespannt, was und wieviel davon bis zur deutschen Meisterschaft umgesetzt werden kann. (mp)

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